S. Dackevič war in den 50er bis 70er Jahren einer der führenden Künstler im Bereich des Filmplakats. Sein Schaffen wurde für das Filmplakat seiner Zeit in ähnlicher Weise stilbildend wie das der Brüder Stenberg für das Kinoplaklat der 20er Jahre.
Als ausgebildeter Maler wandte sich Dackevič gegen Ende der 40er Jahre dem Filmplakat zu. Wie auch andere Bereiche der Kunst durchlebte das Filmplakat eine Zeit der Krise. Stilistische Uniformität und kompositionelle Schablonenhaftigkeit senkten das künstlerische Niveau erheblich. Die 'Altmeister' des Filmplakats wie Ja. Ruklevskij, A. Bel'skij oder I. Gerasimovič hatten Dackevič stark geprägt. Mitte der 50er Jahre setzte er sich als anerkannter Plakatkünstler durch und hatte in der Folge großen Einfluß auf die Entwicklung einer neuen Ästhetik im Filmplakat. Die neue Ästhetik äußerte sich vor allem in der Darstellung des Protagonisten, der in den Filmen der 50er Jahre psychologisch differenzierter dimensioniert wurde. Dackevič versuchte daher auch in seinen Plakaten, Eindimensionalität in der Darstellung zu überwinden und griff dazu verstärkt auf Ausdrucksmittel der Malerei, v.a. auf das psychologische Portrait, zurück. Mit der Darstellung der Veronika im Plakat zu M. Kalatozovs Film "Wenn die Kraniche ziehen" (1957) erneuerte Dackevič das "Plakatportrait", das schon seit Ende der 30er Jahre in Mißkredit geraten war. Ausgehend von dieser frühen Arbeit, führte sein Schaffensweg über mehrere Zwischenstationen zu einem seiner treffendsten psychologischen Portraits in dem Plakat zum Film "Der letzte Monat des Herbstes" (1966).
Sein Interesse am psychologischen Portrait führte Dackevič zum Bruch mit den Figurenkonzepten im politischen Plakat bzw. der Plakatwerbung, wo Protagonisten vor allem realistisch dargestellt wurden. Um einer gesteigerten Expressivität willen konturierte er stärker die Gesichtszüge der Figuren und integrierte in seine Kompositionen symbolische oder assoziative Details. Ihre poetische Symbolhaftigkeit war das hervorstechendste Charakteristikum der Portraits Dackevičs.
Sein symbolträchtiges Erstlingswerk war das Plakat zur Verfilmung des Romans "Wie der Stahl gehärtet wurde" von N. Ostrovskij ("Pavel Korčagin"), das Dackevič 1956 entwarf und das somit den stärker symbolisch gestalteten politischen Plakaten um einige Jahre vorausging. Auch hier folgte Dackevič genau den Entwicklungen der Filmkunst, die bestimmte Objekte aus der Alltagswelt der Filmhelden zeichenhaft aufwertete. Im Unterschied zu den Filmplakaten der 20er Jahre, in denen einzelne Gegenstände bzw. Details lediglich als Teile der gesamten Montage verstanden wurden, bildeten diese Elemente in den 50er und 60er Jahren die Grundlage der Plakatkomposition und dienten als Verbindungsglied zwischen Film und Filmwerbung.Seine Plakate für dramatische Filme waren ebenso erfolgreich wie die für literarische Verfilmungen und Filmkomödien. Das Schaffen Dackevičs kann insgesamt als typisch für die "Tauwetter"-Periode bezeichnet werden; es betonte die ästhetische Eigenständigkeit des Filmplakats, das nun stärker einer Interpretation des jeweiligen Films als seiner reinen Vermarktung diente. Dackevičs Werke richteten sich aber auch an einen neuen anspruchsvolleren Rezipienten, der Denkanstöße im Filmplakat zu schätzen wußte und auch mit der Ästhetik der "Tauwetter"-Filme umgehen konnte. Drei Jahrzehnte arbeitete Dackevič im Bereich Filmplakat. In den 60er und 70er Jahren setzte er viele Ideen um, die er in der kurzen Tauwetterperiode nicht hatte realisieren können.
Als ausgebildeter Maler wandte sich Dackevič gegen Ende der 40er Jahre dem Filmplakat zu. Wie auch andere Bereiche der Kunst durchlebte das Filmplakat eine Zeit der Krise. Stilistische Uniformität und kompositionelle Schablonenhaftigkeit senkten das künstlerische Niveau erheblich. Die 'Altmeister' des Filmplakats wie Ja. Ruklevskij, A. Bel'skij oder I. Gerasimovič hatten Dackevič stark geprägt. Mitte der 50er Jahre setzte er sich als anerkannter Plakatkünstler durch und hatte in der Folge großen Einfluß auf die Entwicklung einer neuen Ästhetik im Filmplakat. Die neue Ästhetik äußerte sich vor allem in der Darstellung des Protagonisten, der in den Filmen der 50er Jahre psychologisch differenzierter dimensioniert wurde. Dackevič versuchte daher auch in seinen Plakaten, Eindimensionalität in der Darstellung zu überwinden und griff dazu verstärkt auf Ausdrucksmittel der Malerei, v.a. auf das psychologische Portrait, zurück. Mit der Darstellung der Veronika im Plakat zu M. Kalatozovs Film "Wenn die Kraniche ziehen" (1957) erneuerte Dackevič das "Plakatportrait", das schon seit Ende der 30er Jahre in Mißkredit geraten war. Ausgehend von dieser frühen Arbeit, führte sein Schaffensweg über mehrere Zwischenstationen zu einem seiner treffendsten psychologischen Portraits in dem Plakat zum Film "Der letzte Monat des Herbstes" (1966).
Sein Interesse am psychologischen Portrait führte Dackevič zum Bruch mit den Figurenkonzepten im politischen Plakat bzw. der Plakatwerbung, wo Protagonisten vor allem realistisch dargestellt wurden. Um einer gesteigerten Expressivität willen konturierte er stärker die Gesichtszüge der Figuren und integrierte in seine Kompositionen symbolische oder assoziative Details. Ihre poetische Symbolhaftigkeit war das hervorstechendste Charakteristikum der Portraits Dackevičs.
Sein symbolträchtiges Erstlingswerk war das Plakat zur Verfilmung des Romans "Wie der Stahl gehärtet wurde" von N. Ostrovskij ("Pavel Korčagin"), das Dackevič 1956 entwarf und das somit den stärker symbolisch gestalteten politischen Plakaten um einige Jahre vorausging. Auch hier folgte Dackevič genau den Entwicklungen der Filmkunst, die bestimmte Objekte aus der Alltagswelt der Filmhelden zeichenhaft aufwertete. Im Unterschied zu den Filmplakaten der 20er Jahre, in denen einzelne Gegenstände bzw. Details lediglich als Teile der gesamten Montage verstanden wurden, bildeten diese Elemente in den 50er und 60er Jahren die Grundlage der Plakatkomposition und dienten als Verbindungsglied zwischen Film und Filmwerbung.Seine Plakate für dramatische Filme waren ebenso erfolgreich wie die für literarische Verfilmungen und Filmkomödien. Das Schaffen Dackevičs kann insgesamt als typisch für die "Tauwetter"-Periode bezeichnet werden; es betonte die ästhetische Eigenständigkeit des Filmplakats, das nun stärker einer Interpretation des jeweiligen Films als seiner reinen Vermarktung diente. Dackevičs Werke richteten sich aber auch an einen neuen anspruchsvolleren Rezipienten, der Denkanstöße im Filmplakat zu schätzen wußte und auch mit der Ästhetik der "Tauwetter"-Filme umgehen konnte. Drei Jahrzehnte arbeitete Dackevič im Bereich Filmplakat. In den 60er und 70er Jahren setzte er viele Ideen um, die er in der kurzen Tauwetterperiode nicht hatte realisieren können.