Die Oktoberrevolution bildete relativ rasch ihre eigene Symbolsprache aus, wobei auf bereits bekannte Symbole und Motive, auch aus der westeuropäischen Arbeiterbewegung, zurückgеgriffеn wurde, wobei diese allerdings z.T. in modifizierter Bedeutung verwendet wurden. Besonders Motive aus frühen politischen Plakaten aus der Zeit vor der Revolution und aus dem russischen Lubok waren für das Plakat wegweisend. Zu den zentralen Symbolen des revolutionären Plakats gehörten daher vor allem: Die aufgehende Sonne
Als komplexes und durch seine Symboltraditionen bedeutungsgeladenes Zeichen markiert es den Anbruch einer neuen Zeit, eines "neuen Tages in der Weltgeschichte", aber auch Aufklärung, Befreiung von Unwissenheit, Erkenntnis des Eigentlichen. Seit der Antike, insbesondere jedoch seit der Zeit der Aufklärung, war die 'aufgehende Sonne' ein Symbol für Leben, Licht, Freiheit und Wissen, nicht zuletzt für eine neue 'glückliche Zukunft'. Die Sonne ist auf vielen Plakaten der Revolution vorhanden. Das Symbol stand dabei selten im Vordergrund; dort aber, wo es das Thema erfordert, wurde seine Verwendung nahezu obligatorisch und zu einer Art Epigraph für den Begriff 'Zukunft'. Die Sonne figurierte in den Plakaten der ersten sowjetischen Jahre nicht nur als Symbol, sondern auch als ein Bildelement, das der gesamten Darstellung eine optimistische Grundtendenz verlieh.
Rauchende Schornsteine
Der "rauchende Schornstein", der bereits vor der Revolution ein Symbol für Industrie und Arbeit darstellte, erhielt im revolutionären Plakat einen zusätzlichen Sinn: er symbolisierte nicht nur die wiederaufgebaute Industrie, sondern bezeichnete auch den Traum einer industriellen Zukunft im Kommunismus. “Rauchend“ wird zum ständigen Attribut des Schornsteins, der damit gleichsam in Aktion gezeigt wurde.
Der Sinn dieses Symbols wurde auch durch die Losung eines Plakats zum Ausdruck gebracht: “Der Rauch des Schornsteins ist der Atem des sowjetischen Rußlands“. Je stärker und dichter dieser Rauch war, umso stärker sollte die Bedeutung des Symbols wahrgenommen werden. Mehr Rauch bedeutete daher eine mächtigere Industrie.
Das Symbol des 'rauchenden Schornsteins' fand sich auf vielen Plakaten dieser Zeit. Es wurde unter anderem von A. Apsit in dem Plakat "Ein Jahr proletarischer Diktatur" verwendet sowie von D. Moor in dem Plakat "Hast du dich als Freiwilliger...". Auch andere Künstler aus den späteren Republiken der UdSSR nahmen das Symbol in ihr Repertoire auf. Ebenso wie bei anderen Symbolen nutzten die Künstler den dekorativen Effekt, der sich aus dem Kontrast zwischen den geraden Linien des Schornsteins und den Konturen des Rauches ergab.
Die Lokomotive
Das symbolisch zu verstehende Bild der Dampflokomotive, das die Idee einer permanenten wirtschaftlichen Vorwärtsbewegung repräsentieren sollte, war vor allem durch die konkrete soziale und wirtschaftliche Situation im Land geprägt. Zu den vordringlichsten volkswirtschaftlichen Aufgaben dieser Zeit gehörte der Wiederaufbau des Eisenbahnwesens. Die Dampflokomotive wurde daher besonders oft auf Plakaten abgebildet, die zum Kampf gegen die wirtschaftliche Zerrüttung und zum Wiederaufbau der Industrie aufriefen.
Von allen Symbolen, die die Vorstellung einer "glücklichen (industrialisierten) Zukunft" propagierten, war die Dampflokomotive wahrscheinlich das einzige, das auch zur Darstellung erreichter Erfolge verwendet wurde.
Zerrissene Ketten
Die zerrissenen Ketten als Symbol für Weltrevolution, Befreiung von Unterdrückung, Unwissenheit und Knechtschaft wurden von den Künstlern der Oktoberrevolution relativ häufig verwendet. Dieses Symbol wurde jedoch auch im Zusammenhang mit der Zarenmacht gezeigt und symbolisierte so das entmachtete Regime. Dieses Symbol durchzieht - wie kein anderes unverändert in Inhalt und Bedeutung - die ganze Geschichte der sowjetischen Plakatkunst. Als Beispiel einer späteren Darstellung dieses Symbols kann man das Plakat von V. Deni “Es lebe der Erste Mai“ (1929) anführen, wo "zerrissene Ketten", die den ganzen Erdball umwickelten, den Sieg der Arbeiterklasse symbolisierten.
Hammer und Sichel
Auch Hammer und Sichel spielten in der Symbolik des nachrevolutionären Plakats eine große Rolle. Sie verkörperten die Idee eines Bündnisses zwischen Arbeiterklasse und Bauerntum. In der Regel halten Figuren Hammer und Sichel getrennt in den Händen, seltener werden sie zu einem Emblem vereint. Im Verlauf der 1920er Jahre erweiterte sich die Bedeutung dieser Symbole: sie standen nun nicht mehr nur für das Arbeiter- und Bauernbündnis, sondern auch für deren gemeinsamen Kampf gegen äußere und innere Gegener sowie für Aufbau und Arbeit. Als Emblem wurden Hammer und Sichel 1918 in das Wappen der Russischen Föderation und 1924 in das Wappen der UdSSR integriert.
Die Erdkugel
Das für die Revolution charakteristische Denken im Weltmaßstab fand in der Plakatkunst zu einer klaren Symbolbildung. Die Idee des weltweiten Sieges der revolutionären Arbeiterbewegung wurde im Plakat in der Regel durch die "Erdkugel" symbolisiert. In diesem Zusammenhang wurde die Erdkugel auch mit dem Motiv des "Weltbrands" verbunden.
Als komplexes und durch seine Symboltraditionen bedeutungsgeladenes Zeichen markiert es den Anbruch einer neuen Zeit, eines "neuen Tages in der Weltgeschichte", aber auch Aufklärung, Befreiung von Unwissenheit, Erkenntnis des Eigentlichen. Seit der Antike, insbesondere jedoch seit der Zeit der Aufklärung, war die 'aufgehende Sonne' ein Symbol für Leben, Licht, Freiheit und Wissen, nicht zuletzt für eine neue 'glückliche Zukunft'. Die Sonne ist auf vielen Plakaten der Revolution vorhanden. Das Symbol stand dabei selten im Vordergrund; dort aber, wo es das Thema erfordert, wurde seine Verwendung nahezu obligatorisch und zu einer Art Epigraph für den Begriff 'Zukunft'. Die Sonne figurierte in den Plakaten der ersten sowjetischen Jahre nicht nur als Symbol, sondern auch als ein Bildelement, das der gesamten Darstellung eine optimistische Grundtendenz verlieh.
Rauchende Schornsteine
Der "rauchende Schornstein", der bereits vor der Revolution ein Symbol für Industrie und Arbeit darstellte, erhielt im revolutionären Plakat einen zusätzlichen Sinn: er symbolisierte nicht nur die wiederaufgebaute Industrie, sondern bezeichnete auch den Traum einer industriellen Zukunft im Kommunismus. “Rauchend“ wird zum ständigen Attribut des Schornsteins, der damit gleichsam in Aktion gezeigt wurde.
Der Sinn dieses Symbols wurde auch durch die Losung eines Plakats zum Ausdruck gebracht: “Der Rauch des Schornsteins ist der Atem des sowjetischen Rußlands“. Je stärker und dichter dieser Rauch war, umso stärker sollte die Bedeutung des Symbols wahrgenommen werden. Mehr Rauch bedeutete daher eine mächtigere Industrie.
Das Symbol des 'rauchenden Schornsteins' fand sich auf vielen Plakaten dieser Zeit. Es wurde unter anderem von A. Apsit in dem Plakat "Ein Jahr proletarischer Diktatur" verwendet sowie von D. Moor in dem Plakat "Hast du dich als Freiwilliger...". Auch andere Künstler aus den späteren Republiken der UdSSR nahmen das Symbol in ihr Repertoire auf. Ebenso wie bei anderen Symbolen nutzten die Künstler den dekorativen Effekt, der sich aus dem Kontrast zwischen den geraden Linien des Schornsteins und den Konturen des Rauches ergab.
Die Lokomotive
Das symbolisch zu verstehende Bild der Dampflokomotive, das die Idee einer permanenten wirtschaftlichen Vorwärtsbewegung repräsentieren sollte, war vor allem durch die konkrete soziale und wirtschaftliche Situation im Land geprägt. Zu den vordringlichsten volkswirtschaftlichen Aufgaben dieser Zeit gehörte der Wiederaufbau des Eisenbahnwesens. Die Dampflokomotive wurde daher besonders oft auf Plakaten abgebildet, die zum Kampf gegen die wirtschaftliche Zerrüttung und zum Wiederaufbau der Industrie aufriefen.
Von allen Symbolen, die die Vorstellung einer "glücklichen (industrialisierten) Zukunft" propagierten, war die Dampflokomotive wahrscheinlich das einzige, das auch zur Darstellung erreichter Erfolge verwendet wurde.
Zerrissene Ketten
Die zerrissenen Ketten als Symbol für Weltrevolution, Befreiung von Unterdrückung, Unwissenheit und Knechtschaft wurden von den Künstlern der Oktoberrevolution relativ häufig verwendet. Dieses Symbol wurde jedoch auch im Zusammenhang mit der Zarenmacht gezeigt und symbolisierte so das entmachtete Regime. Dieses Symbol durchzieht - wie kein anderes unverändert in Inhalt und Bedeutung - die ganze Geschichte der sowjetischen Plakatkunst. Als Beispiel einer späteren Darstellung dieses Symbols kann man das Plakat von V. Deni “Es lebe der Erste Mai“ (1929) anführen, wo "zerrissene Ketten", die den ganzen Erdball umwickelten, den Sieg der Arbeiterklasse symbolisierten.
Hammer und Sichel
Auch Hammer und Sichel spielten in der Symbolik des nachrevolutionären Plakats eine große Rolle. Sie verkörperten die Idee eines Bündnisses zwischen Arbeiterklasse und Bauerntum. In der Regel halten Figuren Hammer und Sichel getrennt in den Händen, seltener werden sie zu einem Emblem vereint. Im Verlauf der 1920er Jahre erweiterte sich die Bedeutung dieser Symbole: sie standen nun nicht mehr nur für das Arbeiter- und Bauernbündnis, sondern auch für deren gemeinsamen Kampf gegen äußere und innere Gegener sowie für Aufbau und Arbeit. Als Emblem wurden Hammer und Sichel 1918 in das Wappen der Russischen Föderation und 1924 in das Wappen der UdSSR integriert.
Die Erdkugel
Das für die Revolution charakteristische Denken im Weltmaßstab fand in der Plakatkunst zu einer klaren Symbolbildung. Die Idee des weltweiten Sieges der revolutionären Arbeiterbewegung wurde im Plakat in der Regel durch die "Erdkugel" symbolisiert. In diesem Zusammenhang wurde die Erdkugel auch mit dem Motiv des "Weltbrands" verbunden.