Der künstlerische Lebenslauf Nikolaj Prusakovs stand in enger Wechselbeziehung mit dem der Gebrüder Stenberg: wie sie schloß er 1917 die Stroganov-Lehranstalt ab und wurde Mitglied der "Gesellschaft junger Künstler" (OBMOChU), begann seine Tätigkeit mit Arbeiten für das Theater und übernahm Plakataufträge für den Centragit (Zentralverwaltung für Agitation).
Wie die Stenbergs kam er 1924 zur Reklameabteilung der Aktiengesellschaft Sovkino, in der er zehn Jahre mit beiden Brüdern zusammenarbeiten sollte. Die Stenbergs übten daher einen enormen Einfluß auf Prusakovs Filmplakate aus, was ihn jedoch nicht hindern sollte, auch hier seinen eigenen Stil zu finden.
Wie auch die Filmreklame anderer Künstler standen die Plakate Prusakovs unter dem Einfluß eines im Film der 20er Jahre praktizierten "Montage-Denkens". Kategorischer als andere vertrat Prusakov dabei die Idee einer 'Souveränität' der auf der Kinoleinwand dargestellten Welt gegenüber der realen. Ausgehend hiervon strebte er nach ästhetischer Eigenständigkeit des Filmplakats, das seinen Ursprung gleichwohl im jeweiligen Film zu nehmen und diesem zu dienen habe. So übertrug er auf das Plakat filmische Gestaltungsmittel, wie z.B. die Montage, den Wechsel räumlicher Ebenen oder den Filmschnitt.
Er verwendete Großaufnahmen und krasse perspektivische Verkürzungen, benutzte oft das Verfahren der doppelten Belichtung. Seine Originalität zeigt sich jedoch vor allem in der Transformation filmischer Shots ins Medium des Plakats. Der Künstler verarbeitete hier seine Erfahrungen an der Textil-Fakultät der Stroganov-Lehranstalt, weshalb die Ornamentik seiner Plakate an Stoff-Entwürfe von Ljubov' Popova und Vera Stepanova erinnert.
Prusakov entwarf menschliche Figuren und Gesichter mittels gerader und kreisförmiger paralleler Linien, die in ihrer Gesamtheit ein geometrisches Ornament bildeten; Volumen modellierte er hingegen durch Veränderungen der Linienstärke. Für jede Figur erfand er eigene Muster, durch deren Kombination ein komplexes Formen- und Farbenspiel entstand.
Prusakov interessierte sich außerdem für die Photographie und Photomontage. Seine bevorzugte Methode war dabei die Verwendung von Standbildfragmenten (Shots), durch die sich Kontraste der Oberflächenstruktur verstärken und Sujetfolgen verdeutlichen ließen. Gleichzeitig versuchte er, aus reinem Photomaterial zusammengesetzte Plakate zu entwerfen: Im Plakat zum Film "Dienstränge und Leute" kombinierte er vier Portraits des Schauspielers I. Moskvin sowie andere Photoausschnitte zu einem einzigen 'Gesicht'. Durch diese Offenlegung von Montagetechniken brachte Prusakov die eigentliche Stilistik des Montagefilms oft deutlicher zum Ausdruck als der Film selbst.
Das Schaffen Prusakovs zeichnete sich dabei durch eine ständige Suche nach neuen Dimensionen der Filmreklame aus. Er 'übersetzte' literarische Tropen in die Sprache des Plakats, entwarf phantastisch-verwirrende Kompositionen (Die grüne Gasse), imitierte Fakturen des Standbilds. Mit der Deformation von Raum und Maßstab entwickelte er eine kontrastreiche Formensprache.
Zu Beginn der 30er Jahre wurden seine Werke von der stalinistischen Kritik mit dem Stempel des "Formalismus" versehen. Prusakov arbeitete noch bis 1934 an Filmplakaten, seine Arbeiten aus dieser Zeit zählen zu den besten dieses Genres. Mit der Einführung des Tonfilms veränderten sich jedoch die Anforderungen an das Plakat. Der Künstler gab seine Arbeit am Filmplakat auf und widmete sich in der Folge dem Theater, der Ausstellungsgestaltung und seiner pädagogischen Tätigkeit am Moskauer Institut für dekorative und angewandte Kunst.
Wie die Stenbergs kam er 1924 zur Reklameabteilung der Aktiengesellschaft Sovkino, in der er zehn Jahre mit beiden Brüdern zusammenarbeiten sollte. Die Stenbergs übten daher einen enormen Einfluß auf Prusakovs Filmplakate aus, was ihn jedoch nicht hindern sollte, auch hier seinen eigenen Stil zu finden.
Wie auch die Filmreklame anderer Künstler standen die Plakate Prusakovs unter dem Einfluß eines im Film der 20er Jahre praktizierten "Montage-Denkens". Kategorischer als andere vertrat Prusakov dabei die Idee einer 'Souveränität' der auf der Kinoleinwand dargestellten Welt gegenüber der realen. Ausgehend hiervon strebte er nach ästhetischer Eigenständigkeit des Filmplakats, das seinen Ursprung gleichwohl im jeweiligen Film zu nehmen und diesem zu dienen habe. So übertrug er auf das Plakat filmische Gestaltungsmittel, wie z.B. die Montage, den Wechsel räumlicher Ebenen oder den Filmschnitt.
Er verwendete Großaufnahmen und krasse perspektivische Verkürzungen, benutzte oft das Verfahren der doppelten Belichtung. Seine Originalität zeigt sich jedoch vor allem in der Transformation filmischer Shots ins Medium des Plakats. Der Künstler verarbeitete hier seine Erfahrungen an der Textil-Fakultät der Stroganov-Lehranstalt, weshalb die Ornamentik seiner Plakate an Stoff-Entwürfe von Ljubov' Popova und Vera Stepanova erinnert.
Prusakov entwarf menschliche Figuren und Gesichter mittels gerader und kreisförmiger paralleler Linien, die in ihrer Gesamtheit ein geometrisches Ornament bildeten; Volumen modellierte er hingegen durch Veränderungen der Linienstärke. Für jede Figur erfand er eigene Muster, durch deren Kombination ein komplexes Formen- und Farbenspiel entstand.
Prusakov interessierte sich außerdem für die Photographie und Photomontage. Seine bevorzugte Methode war dabei die Verwendung von Standbildfragmenten (Shots), durch die sich Kontraste der Oberflächenstruktur verstärken und Sujetfolgen verdeutlichen ließen. Gleichzeitig versuchte er, aus reinem Photomaterial zusammengesetzte Plakate zu entwerfen: Im Plakat zum Film "Dienstränge und Leute" kombinierte er vier Portraits des Schauspielers I. Moskvin sowie andere Photoausschnitte zu einem einzigen 'Gesicht'. Durch diese Offenlegung von Montagetechniken brachte Prusakov die eigentliche Stilistik des Montagefilms oft deutlicher zum Ausdruck als der Film selbst.
Das Schaffen Prusakovs zeichnete sich dabei durch eine ständige Suche nach neuen Dimensionen der Filmreklame aus. Er 'übersetzte' literarische Tropen in die Sprache des Plakats, entwarf phantastisch-verwirrende Kompositionen (Die grüne Gasse), imitierte Fakturen des Standbilds. Mit der Deformation von Raum und Maßstab entwickelte er eine kontrastreiche Formensprache.
Zu Beginn der 30er Jahre wurden seine Werke von der stalinistischen Kritik mit dem Stempel des "Formalismus" versehen. Prusakov arbeitete noch bis 1934 an Filmplakaten, seine Arbeiten aus dieser Zeit zählen zu den besten dieses Genres. Mit der Einführung des Tonfilms veränderten sich jedoch die Anforderungen an das Plakat. Der Künstler gab seine Arbeit am Filmplakat auf und widmete sich in der Folge dem Theater, der Ausstellungsgestaltung und seiner pädagogischen Tätigkeit am Moskauer Institut für dekorative und angewandte Kunst.