Viktor Ivanov, der als erster Plakatkünstler zum 'korrespondierenden Mitglied' der Akademie der Künste gewählt wurde, begann seine künstlerische Laufbahn beim Film. In den 30er Jahren beteiligte er sich an der Produktion einiger Filme von M. Romm, darunter "Lenin im Oktober" und "Lenin im Jahr 1918". Parallel dazu entwarf er Plakate, die sich durch Expressivität und eine einfallsreiche Hyperbolik auszeichneten, Qualitäten, die in den Plakaten dieser Zeit nicht unbedingt häufig zu finden waren.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wandte sich Ivanov dann ganz der Agitationskunst zu und prägte die Stilistik des sowjetischen Kriegsplakats entscheidend mit. Seine Plakate zeichneten sich vor allem durch das Bild eines lebensnahen, einfachen Soldaten aus, der dem Betrachter gleichsam aus dem Alltag bekannt war, was eine Identifikation mit den Figuren deutlich erleichterte. Ivanov strebte ein psychologisch ausgearbeitetes Profil der Figuren und - hiermit verbunden - eine starke Emotionalisierung der Bildsprache an. Stilistisch näherten sich seine ausdrucksstarken Plakate der realistischen Tafelmalerei und Graphik an. Dabei kamen Ivanov seine Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten zugute: beim Film hatte er seinen Blick für das Innenleben des Helden geschärft und ein Gespür für lebensnahe Situationen entwickelt, seine Arbeit in den Bereichen Malerei und Plakat wiederum half ihm bei der Entwicklung eines eigenen, individuellen graphischen Stils.
Ivanov zeigte seine Helden in unterschiedlichen Situationen, um so deren positive Charaktereigenschaften möglichst umfassend beleuchten zu können. Ihm war vor allem an der Symbolhaftigkeit von Details, plastischer Formgebung sowie einer hohen Glaubwürdigkeit der Texte gelegen. Im Plakat "Nach Westen" kennzeichnete z.B. ein geschickt gewähltes Detail die Komposition: der Stamm einer Birke, die für den russischen Betrachter ein vertrautes Zeichen der Heimat war. Die dargestellte Szene, in der von eben dieser Birke ein verwitterter deutscher Wegweiser mit der Aufschrift "Nach Osten" abgenommen wird, wurde so zum Symbol für die Befreiung der russischen Heimat. Ein historischer Subtext liegt auch dem Plakat "Wasser des heimatlichen Don" zugrunde, das einen Soldaten zeigt, der Wasser aus einem Helm trinkt. Diese Szene griff auch in der Losung auf einen Fürst Igor' zugeschriebenen Ausspruch zurück ("Ich will mit Euch, Russen, entweder mein Leben lassen oder das Wasser des Don aus einem Helm trinken"). Dieser Verweis auf die ruhmreiche Vergangenheit des Landes sollte Siegesgewißheit vermitteln und die Kampfmoral heben.
Zu den Hauptthemen des Künstlers nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der "Kampf für den Frieden". Zu seiner Visualisierung verwendete Ivanov nun auch traditionelle Symbole (Kriegswaffen umschmieden). Eines der besten Werke Ivanovs zu diesem Themenkomplex war das Plakat "Keinen Krieg!". Die Nahaufnahme des Kindergesichts mit ängstlich aufgerissenen Augen läßt hier den einstigen Filmkünstler in V. Ivanov erkennen. V. Ivanov behandelte in seinen Plakaten vor allem aktuelle politische Themen. Sein Plakat "Fünfjahresplan in vier Jahren" wurde zu einem Symbol des industriellen Wiederaufbaus nach dem Krieg. Ähnliche Wirkung entfalteten auch seine Plakate zur Neulandgewinnung und zu Landarbeitern.
Ein bedeutendes Kapitel im Nachkriegsschaffen V. Ivanovs waren auch seine Arbeiten zur Leniniana. Bereits in den 30er Jahren setzte sich Ivanov mit dem Lenin-Bild auseinander. Anfang der 60er Jahre entwarf er dann eine Plakatserie, in der er unterschiedliche Facetten des Lenin-Bildes herausarbeitete: "Lenin - der Führer", "Lenin - der Denker" oder auch Lenin als der "Der menschlichste aller Menschen". Die abschließende Arbeit dieser Serie, ein monumentales Bild des Revolutionsführers, erschien zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution. Als Losung dienten die Verse Majakovskijs "Lenin lebte, Lenin lebt, Lenin wird leben".
Die Lenin-Plakate waren eine der letzten bedeutenden Arbeiten des Künstlers. Er entwarf sie zu einer Zeit, als realistische Gestaltungsverfahren auch im politischen Plakat bereits nicht mehr im Trend der Zeit lagen und von einem eher metaphorisch-symbolischen Stil abgelöst wurden. V. Ivanov blieb jedoch seinem gestalterischen Credo treu. Viele seiner Werke wurden zu Meilensteinen des Sozialistischen Realismus, als dessen bedeutender Vertreter er in die Geschichte des sowjetischen Plakates einging.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wandte sich Ivanov dann ganz der Agitationskunst zu und prägte die Stilistik des sowjetischen Kriegsplakats entscheidend mit. Seine Plakate zeichneten sich vor allem durch das Bild eines lebensnahen, einfachen Soldaten aus, der dem Betrachter gleichsam aus dem Alltag bekannt war, was eine Identifikation mit den Figuren deutlich erleichterte. Ivanov strebte ein psychologisch ausgearbeitetes Profil der Figuren und - hiermit verbunden - eine starke Emotionalisierung der Bildsprache an. Stilistisch näherten sich seine ausdrucksstarken Plakate der realistischen Tafelmalerei und Graphik an. Dabei kamen Ivanov seine Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten zugute: beim Film hatte er seinen Blick für das Innenleben des Helden geschärft und ein Gespür für lebensnahe Situationen entwickelt, seine Arbeit in den Bereichen Malerei und Plakat wiederum half ihm bei der Entwicklung eines eigenen, individuellen graphischen Stils.
Ivanov zeigte seine Helden in unterschiedlichen Situationen, um so deren positive Charaktereigenschaften möglichst umfassend beleuchten zu können. Ihm war vor allem an der Symbolhaftigkeit von Details, plastischer Formgebung sowie einer hohen Glaubwürdigkeit der Texte gelegen. Im Plakat "Nach Westen" kennzeichnete z.B. ein geschickt gewähltes Detail die Komposition: der Stamm einer Birke, die für den russischen Betrachter ein vertrautes Zeichen der Heimat war. Die dargestellte Szene, in der von eben dieser Birke ein verwitterter deutscher Wegweiser mit der Aufschrift "Nach Osten" abgenommen wird, wurde so zum Symbol für die Befreiung der russischen Heimat. Ein historischer Subtext liegt auch dem Plakat "Wasser des heimatlichen Don" zugrunde, das einen Soldaten zeigt, der Wasser aus einem Helm trinkt. Diese Szene griff auch in der Losung auf einen Fürst Igor' zugeschriebenen Ausspruch zurück ("Ich will mit Euch, Russen, entweder mein Leben lassen oder das Wasser des Don aus einem Helm trinken"). Dieser Verweis auf die ruhmreiche Vergangenheit des Landes sollte Siegesgewißheit vermitteln und die Kampfmoral heben.
Zu den Hauptthemen des Künstlers nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der "Kampf für den Frieden". Zu seiner Visualisierung verwendete Ivanov nun auch traditionelle Symbole (Kriegswaffen umschmieden). Eines der besten Werke Ivanovs zu diesem Themenkomplex war das Plakat "Keinen Krieg!". Die Nahaufnahme des Kindergesichts mit ängstlich aufgerissenen Augen läßt hier den einstigen Filmkünstler in V. Ivanov erkennen. V. Ivanov behandelte in seinen Plakaten vor allem aktuelle politische Themen. Sein Plakat "Fünfjahresplan in vier Jahren" wurde zu einem Symbol des industriellen Wiederaufbaus nach dem Krieg. Ähnliche Wirkung entfalteten auch seine Plakate zur Neulandgewinnung und zu Landarbeitern.
Ein bedeutendes Kapitel im Nachkriegsschaffen V. Ivanovs waren auch seine Arbeiten zur Leniniana. Bereits in den 30er Jahren setzte sich Ivanov mit dem Lenin-Bild auseinander. Anfang der 60er Jahre entwarf er dann eine Plakatserie, in der er unterschiedliche Facetten des Lenin-Bildes herausarbeitete: "Lenin - der Führer", "Lenin - der Denker" oder auch Lenin als der "Der menschlichste aller Menschen". Die abschließende Arbeit dieser Serie, ein monumentales Bild des Revolutionsführers, erschien zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution. Als Losung dienten die Verse Majakovskijs "Lenin lebte, Lenin lebt, Lenin wird leben".
Die Lenin-Plakate waren eine der letzten bedeutenden Arbeiten des Künstlers. Er entwarf sie zu einer Zeit, als realistische Gestaltungsverfahren auch im politischen Plakat bereits nicht mehr im Trend der Zeit lagen und von einem eher metaphorisch-symbolischen Stil abgelöst wurden. V. Ivanov blieb jedoch seinem gestalterischen Credo treu. Viele seiner Werke wurden zu Meilensteinen des Sozialistischen Realismus, als dessen bedeutender Vertreter er in die Geschichte des sowjetischen Plakates einging.