Gustav Klucis gehört neben L. Lisickij und Aleksandr Rodčenko zu den Begründern der Photomontage, die, so Klucis, "einen Angriff auf die Gegenstandslosigkeit", auf "Rückständigkeit, politische Gleichgültigkeit und Passivität der bisherigen Kunst " darstelle.
Angeregt durch die Oktoberrevolution suchte Klucis nach "völlig neuen Formen", die der revolutionären Wirklichkeit entsprechen, die Umgebung des Menschen verändern und so ein neues Weltgefühl, eine neue Weltsicht hervorrufen sollten. Damit waren auch bereits das künstlerische Credo des Konstruktivismus und grundlegende Ideen der ersten sowjetischen Designergeneration umrissen, zu denen Klucis zählte. In den ersten nachrevolutionären Jahren beschäftigte sich Klucis mit Graphik, arbeitete an den Projekten einer "dynamischen Stadt" und Objekten wie den "Bild-Dingen", abstrakten räumlichen Konstruktionen, die aus verschiedenen Ausgangsmaterialien entwickelt wurden. Zu Beginn der 20er Jahre stellte er sich dann mehr und mehr in den Dienst von Agitations- und Massenkunst, entwarf in Moskau Stadtdekorationen für die Gestaltung von Feiertagen, war an der Gestaltung der Polygraphischen Allunionsausstellung (1927) und der sowjetischen Abteilung der PRESSA in Köln (1928) beteiligt und beschäftigte sich nun auch mit der Photomontage.
Die Photomontage hielt Klucis für eine prinzipiell neue Art revolutionärer Kunst. Er betonte 1931, daß gerade die Photomontage einen neuen Typus des politischen Plakats geschaffen hat, der durch "neue soziale Kompositionselemente" bereichert werde, durch die Masse und den neuen Menschen, der den sozialistischen Staat aufbaue. Die Photomontage sei, so Klucis, "eine neue Methode zur Organisation der Bildfläche", die auf einer Kombination von aktuellem politischen Material (Losung, politische Texte, Photographie), Farben als Mittel zur bildlichen Hervorhebung und zielgerichtet eingesetzten, graphischen Formen beruhe, durch die maximale Ausdrucksstärke hervorrufen werden sollte.
Wie auch andere seiner im konstruktivistischen Stil arbeitenden Künstlerkollegen konzentrierte Klucis seine Projekte und Ideen zunächst im Bereich der Polygraphie. 1924 erwarb er einen Photoapparat und machte damit eigene Aufnahmen. Dabei faszinierten ihn vor allem technischen Prozesse, die bei der Aufnahme und der Herstellung von Abzügen eingesetzt wurden. Unter Verwendung dieser Aufnahmen, die er mit Schriftelementen und Farbflächen kombinierte, gestaltete der Künstler Ende der 20er Jahre unterschiedlichste Druckerzeugnisse, Umschläge für Zeitschriften, publizistische Abhandlungen u.a. Seine Serie von Ansichtskarten "Körperkultur und Sport" (1928) zeichnete sich vor allem durch eine eindrucksvolle Verbindung von Photographie und Farbe aus.
In den 30er Jahren verwendete Klucis die Photomontage umfassend bei der Gestaltung von Moskau sowie des sowjetischen Pavillons auf der Weltausstellung in Paris1937. Den Schwerpunkt bildeten jedoch seine politischen Photomontage-Plakate, denen er sich seit dem Ende der 20er Jahre widmete. Diese Plakate standen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ersten Fünfjahrplan, in dessen Dienst sich Agitationskunst nun zu stellen hatte. Aus dieser Zeit stammen die besten Plakate Klucis': "Aus dem Rußland der NEP", "Plan der großen Arbeiten", "UdSSR ist die Bestarbeiterbrigade" u.a.
Diese Arbeiten sollten die neuen gesellschaftlichen Prozesse widerspiegeln, die wirtschaftlichen Erfolge, den proklamierten Enthusiasmus jener Zeit und das Bild eines neuen Sowjetmenschen, den "Erbauer des Sozialismus". Die Protagonisten seiner Plakate photographierte Klucis in Fabriken, auf Baustellen und in Kolchosen. Sie fungierten dabei nicht nur als konkrete Individuen, sondern sollten zugleich typische Repräsentanten des 'arbeitenden Volkes' darstellen.
Wesentliche Themen seiner Zeit wie z.B. die 'Internationale Arbeitersolidarität', der 'Widerstand gegen den Faschismus' und die 'Erfolge des sozialistischen Aufbaus' fanden Widerhall in seinen Plakaten. Klucis beteiligte sich auch aktiv an dem sich ausbreitenden Stalinkult, den er zur großen Persönlichkeit, zum 'wahren Nachfolger Lenins', zum 'Führer des Landes' und 'Freund der Völker' stilisierte. Auf Klucis ging damit maßgeblich das mediale Konzept Stalin im Plakat zurück, das er wie kaum ein anderer Plakatkünstler besonders durch Techniken der Photomontage zur Geltung bringen konnte.
Zu einer Art 'Epochensymbol', zum pathetischen Emblem der frühen 30er Jahre, wurde jedoch das Plakat "Plan der großen Arbeiten". In diesem Plakat, in dem er eine Photographie seiner eigenen Hand verarbeitete, kamen sowohl seine künstlerische Originalität als auch viele seiner innovativen Verfahren zum Ausdruck: die Verbindung dreidimensionalen Raums mit flächigen Hintergründen, rhythmisiert angeordnete Motive und Objekte, ein freier Umgang mit Maßstab und Perspektive, die dynamisierende Wirkung der Farbe sowie konstruktivistische Typographie.
Angeregt durch die Oktoberrevolution suchte Klucis nach "völlig neuen Formen", die der revolutionären Wirklichkeit entsprechen, die Umgebung des Menschen verändern und so ein neues Weltgefühl, eine neue Weltsicht hervorrufen sollten. Damit waren auch bereits das künstlerische Credo des Konstruktivismus und grundlegende Ideen der ersten sowjetischen Designergeneration umrissen, zu denen Klucis zählte. In den ersten nachrevolutionären Jahren beschäftigte sich Klucis mit Graphik, arbeitete an den Projekten einer "dynamischen Stadt" und Objekten wie den "Bild-Dingen", abstrakten räumlichen Konstruktionen, die aus verschiedenen Ausgangsmaterialien entwickelt wurden. Zu Beginn der 20er Jahre stellte er sich dann mehr und mehr in den Dienst von Agitations- und Massenkunst, entwarf in Moskau Stadtdekorationen für die Gestaltung von Feiertagen, war an der Gestaltung der Polygraphischen Allunionsausstellung (1927) und der sowjetischen Abteilung der PRESSA in Köln (1928) beteiligt und beschäftigte sich nun auch mit der Photomontage.
Die Photomontage hielt Klucis für eine prinzipiell neue Art revolutionärer Kunst. Er betonte 1931, daß gerade die Photomontage einen neuen Typus des politischen Plakats geschaffen hat, der durch "neue soziale Kompositionselemente" bereichert werde, durch die Masse und den neuen Menschen, der den sozialistischen Staat aufbaue. Die Photomontage sei, so Klucis, "eine neue Methode zur Organisation der Bildfläche", die auf einer Kombination von aktuellem politischen Material (Losung, politische Texte, Photographie), Farben als Mittel zur bildlichen Hervorhebung und zielgerichtet eingesetzten, graphischen Formen beruhe, durch die maximale Ausdrucksstärke hervorrufen werden sollte.
Wie auch andere seiner im konstruktivistischen Stil arbeitenden Künstlerkollegen konzentrierte Klucis seine Projekte und Ideen zunächst im Bereich der Polygraphie. 1924 erwarb er einen Photoapparat und machte damit eigene Aufnahmen. Dabei faszinierten ihn vor allem technischen Prozesse, die bei der Aufnahme und der Herstellung von Abzügen eingesetzt wurden. Unter Verwendung dieser Aufnahmen, die er mit Schriftelementen und Farbflächen kombinierte, gestaltete der Künstler Ende der 20er Jahre unterschiedlichste Druckerzeugnisse, Umschläge für Zeitschriften, publizistische Abhandlungen u.a. Seine Serie von Ansichtskarten "Körperkultur und Sport" (1928) zeichnete sich vor allem durch eine eindrucksvolle Verbindung von Photographie und Farbe aus.
In den 30er Jahren verwendete Klucis die Photomontage umfassend bei der Gestaltung von Moskau sowie des sowjetischen Pavillons auf der Weltausstellung in Paris1937. Den Schwerpunkt bildeten jedoch seine politischen Photomontage-Plakate, denen er sich seit dem Ende der 20er Jahre widmete. Diese Plakate standen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ersten Fünfjahrplan, in dessen Dienst sich Agitationskunst nun zu stellen hatte. Aus dieser Zeit stammen die besten Plakate Klucis': "Aus dem Rußland der NEP", "Plan der großen Arbeiten", "UdSSR ist die Bestarbeiterbrigade" u.a.
Diese Arbeiten sollten die neuen gesellschaftlichen Prozesse widerspiegeln, die wirtschaftlichen Erfolge, den proklamierten Enthusiasmus jener Zeit und das Bild eines neuen Sowjetmenschen, den "Erbauer des Sozialismus". Die Protagonisten seiner Plakate photographierte Klucis in Fabriken, auf Baustellen und in Kolchosen. Sie fungierten dabei nicht nur als konkrete Individuen, sondern sollten zugleich typische Repräsentanten des 'arbeitenden Volkes' darstellen.
Wesentliche Themen seiner Zeit wie z.B. die 'Internationale Arbeitersolidarität', der 'Widerstand gegen den Faschismus' und die 'Erfolge des sozialistischen Aufbaus' fanden Widerhall in seinen Plakaten. Klucis beteiligte sich auch aktiv an dem sich ausbreitenden Stalinkult, den er zur großen Persönlichkeit, zum 'wahren Nachfolger Lenins', zum 'Führer des Landes' und 'Freund der Völker' stilisierte. Auf Klucis ging damit maßgeblich das mediale Konzept Stalin im Plakat zurück, das er wie kaum ein anderer Plakatkünstler besonders durch Techniken der Photomontage zur Geltung bringen konnte.
Zu einer Art 'Epochensymbol', zum pathetischen Emblem der frühen 30er Jahre, wurde jedoch das Plakat "Plan der großen Arbeiten". In diesem Plakat, in dem er eine Photographie seiner eigenen Hand verarbeitete, kamen sowohl seine künstlerische Originalität als auch viele seiner innovativen Verfahren zum Ausdruck: die Verbindung dreidimensionalen Raums mit flächigen Hintergründen, rhythmisiert angeordnete Motive und Objekte, ein freier Umgang mit Maßstab und Perspektive, die dynamisierende Wirkung der Farbe sowie konstruktivistische Typographie.