Gegen Ende der 1970er Jahre befand sich die sowjetische Wirtschaft in einer katastrophalen Situation. Um die Produktionsleistung zu steigern und die Warenqualität zu verbessern, postulierte man 1979 den "Vorrang der moralischen vor der materiellen Motivation" der Arbeiter, der zur Erhöhung der Produktivität führen sollte. Im Prinzip führten die Vorgaben zu einer abermals kurzlebigen Phase des altbekannten "sozialistischen Wettbewerbs", diesmal lediglich unter neuen Losungen. Propagiert wurde diese "neue" Linie in der Wirtschaftspolitik mit den bewährten Agitations- und Propagandainstrumenten, unter anderem dem Plakat.
Der wichtigste Indikator für die Effizienz der sowjetischen Ökonomie, eines der Hauptthemen der Kampagne, waren Produktionsleistung, Warenqualität sowie die allgemeine Arbeitsdisziplin. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, daß das Thema der Arbeit seit jeher eine zentrale Rolle im Bereich der Plakatagitation gespielt hatte. Arbeit bzw. ein ausgeprägtes Arbeitsethos wurden - moralisch überhöht - in der Sowjetunion als unabdingbare Voraussetzung für die politische und militärische Macht des Staates und letztlich für den Wohlstand seiner Bürger angesehen.
So sollten auch nun wieder, Ende der 1970er Jahre, die Plakate auf Defizite in Produktivität und Leistungsbereitschaft zielen, in offizieller Diktion auf die "Bremse der Entwicklung des Staates". Zu dieser Zeit befand sich das Plakat jedoch schon selbst in einer Phase der Stagnation, d.h. es unterschied sich nicht wesentlich von denjenigen Phänomenen, gegen die es agitieren sollte. Es dekorierte politische Ereignisse und Staatsfeiertage, feierte fiktive Erfolge und vermittelte nicht mehr gerade eine Aufbruchsstimmung. Diese Entwicklung konnte nicht ohne Auswirkung auf die Plakate zur Arbeitskampagne bleiben. So erschöpfte sich das agitatorische Potential der Plakate zum Thema Arbeit meist schnell in einem müden Versuch, eine gehobene bis feierlich-ergriffene Stimmung beim Rezipienten zu erzeugen, was zwangsläufig den Charakter einer Farce annehmen mußte.
Freiwillige, unentgeltliche Arbeitseinsätze und forcierte Leistungsbereitschaft in der Tradition der Stachanov-Bewegung wurden zudem durch Fernsehen und Presse propagiert. In diesem verzweigten System der Propaganda sollte das Plakat das historische Gedächtnis der Bevölkerung aktivieren, indem es Enthusiasmus, Selbstlosigkeit und leidenschaftlichen Patriotismus der Arbeiterschaft der 1920er/30er Jahre in Erinnerung rief.
Allerdings erreichten die Darstellungen der Arbeiter in den 1980er Jahren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht die Eindringlichkeit und Überzeugungskraft ihrer Vorgänger aus den 1930er Jahren. Einen gesonderten Aspekt des Themas Arbeit behandelten Plakate, die ausschließlich die Verbesserung der Produktqualität propagierten. Bei diesen Plakaten erfüllt in erster Linie der Text die Funktion des Informationsträgers.
Das Thema Arbeit bestand in vielen Fällen aus der Darstellung einer hochentwickelten Produktionstechnik und eines stark verallgemeinerten Arbeiterbildes. Die Kampagne zur Qualitätssteigerung konnte sogar auf ein neues Symbol zurückgreifen, eine Art sowjetischen Qualitätssiegels, das allerdings abgesehen von wenigen baltischen Arbeiten (G. Kamradzius, Qualität ist Präzision) im Plakat kaum originelle Züge annahm.
Die sowjetische Planwirtschaft war spätestens zu Beginn der 1980er Jahre an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen, und diese Krise spiegelte sich auch im Plakat wider. Das Plakat erfüllte zwar dienstbeflissen noch den Auftrag seiner Partei, mobilisierend wirkte es indes nicht mehr.
Der wichtigste Indikator für die Effizienz der sowjetischen Ökonomie, eines der Hauptthemen der Kampagne, waren Produktionsleistung, Warenqualität sowie die allgemeine Arbeitsdisziplin. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, daß das Thema der Arbeit seit jeher eine zentrale Rolle im Bereich der Plakatagitation gespielt hatte. Arbeit bzw. ein ausgeprägtes Arbeitsethos wurden - moralisch überhöht - in der Sowjetunion als unabdingbare Voraussetzung für die politische und militärische Macht des Staates und letztlich für den Wohlstand seiner Bürger angesehen.
So sollten auch nun wieder, Ende der 1970er Jahre, die Plakate auf Defizite in Produktivität und Leistungsbereitschaft zielen, in offizieller Diktion auf die "Bremse der Entwicklung des Staates". Zu dieser Zeit befand sich das Plakat jedoch schon selbst in einer Phase der Stagnation, d.h. es unterschied sich nicht wesentlich von denjenigen Phänomenen, gegen die es agitieren sollte. Es dekorierte politische Ereignisse und Staatsfeiertage, feierte fiktive Erfolge und vermittelte nicht mehr gerade eine Aufbruchsstimmung. Diese Entwicklung konnte nicht ohne Auswirkung auf die Plakate zur Arbeitskampagne bleiben. So erschöpfte sich das agitatorische Potential der Plakate zum Thema Arbeit meist schnell in einem müden Versuch, eine gehobene bis feierlich-ergriffene Stimmung beim Rezipienten zu erzeugen, was zwangsläufig den Charakter einer Farce annehmen mußte.
Freiwillige, unentgeltliche Arbeitseinsätze und forcierte Leistungsbereitschaft in der Tradition der Stachanov-Bewegung wurden zudem durch Fernsehen und Presse propagiert. In diesem verzweigten System der Propaganda sollte das Plakat das historische Gedächtnis der Bevölkerung aktivieren, indem es Enthusiasmus, Selbstlosigkeit und leidenschaftlichen Patriotismus der Arbeiterschaft der 1920er/30er Jahre in Erinnerung rief.
Allerdings erreichten die Darstellungen der Arbeiter in den 1980er Jahren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht die Eindringlichkeit und Überzeugungskraft ihrer Vorgänger aus den 1930er Jahren. Einen gesonderten Aspekt des Themas Arbeit behandelten Plakate, die ausschließlich die Verbesserung der Produktqualität propagierten. Bei diesen Plakaten erfüllt in erster Linie der Text die Funktion des Informationsträgers.
Das Thema Arbeit bestand in vielen Fällen aus der Darstellung einer hochentwickelten Produktionstechnik und eines stark verallgemeinerten Arbeiterbildes. Die Kampagne zur Qualitätssteigerung konnte sogar auf ein neues Symbol zurückgreifen, eine Art sowjetischen Qualitätssiegels, das allerdings abgesehen von wenigen baltischen Arbeiten (G. Kamradzius, Qualität ist Präzision) im Plakat kaum originelle Züge annahm.
Die sowjetische Planwirtschaft war spätestens zu Beginn der 1980er Jahre an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen, und diese Krise spiegelte sich auch im Plakat wider. Das Plakat erfüllte zwar dienstbeflissen noch den Auftrag seiner Partei, mobilisierend wirkte es indes nicht mehr.