Die bildgestützte Satire kann in Rußland auf eine lange Tradition zurückschauen. Soziale und militärische Kollisionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließen das Interesse am satirischen Lubok und der politischen Karikatur zunehmend stärker werden. Auch die späteren Begründer der sowjetischen Plakatkunst D. Moor, V. Deni und V. Majakovskij stammten aus dem Umfeld der satirischen Zeitungsgraphik. Doch weder das sozial engagierte noch das politische Plakat kannte in vorrevolutionärer Zeit ein satirisches Genre. Genuine Plakatsatire war somit ein Kind der Revolution.
Das satirische Plakat richtete seinen Spott, seine ironische, bisweilen sarkastische Kritik gegen die alte Gesellschaftsordung, zahlreiche innen- und außenpolitische Gegner der neuen sowjetischen Ordnung, aber auch gegen negative Erscheinungen der Gegenwart. Es sollte im Betrachter eine ablehnende Haltung gegenüber den dargestellten Antihelden hervorrufen. Den figuralen Repräsentanten der alten Ordnung wurden antithetisch die neuen Helden der Sowjetmacht gegenübergestellt (V. Deni: Jeder Hammerschlag). Das künstlerische Arsenal umfasste unterschiedlichste satirische Spielarten, von einer leichten Ironie über offenen Spott bis zu beißendem, menschenverachtendem Sarkasmus, der bereits keine humoristischen Elemente mehr enthielt, sondern nur noch offen anprangerte oder verhöhnte. Darüberhinaus bedienten sich die Plakatkünstler treffender verbaler Elemente aus der russischen Folklore, griffen auf Anekdoten, Sprichwörter und idiomatische Wendungen zurück. Die Satire stellte das emotional wichtigste Kampfinstrument dar, über das das Plakat verfügte.
Nach dem russischen Bürgerkrieg stellten die Aktionen zur Liquidierung des Analphabetentums und die antireligiöse Propaganda die Schwerpunktthemen des satirischen Plakats, in den 1930er Jahren traten der "Kampf gegen das Kulakentum" und den Faschismus an diese Stelle. Bildeten während des Zweiten Weltkriegs der Nationalsozialismus und vor allem die Führungsriege des 3. Reiches die Hauptzielscheibe der Satire, so nahmen im Kalten Krieg nach 1947 die "imperialistischen Kräfte" in den USA und anderen westeuropäischen Ländern diese Feindbildposition ein.
Der satirisch geführte "Kampf gegen den Alkoholismus" lieferte während der gesamten Geschichte Sowjetrußlands ein weiteres Dauerthema, mit dem eine vehemente Kritik an mißliebigen sozialen Phänomenen bei gleichzeitiger Stigmatisierung sozialer Problemgruppen verbunden wurde ("Faulenzer", "Schmarotzer", "asoziale Elemente"). Ein so umfassender "Bedarf" an "Satire" ließ sogar periodische Ausgaben satirischer Plakate entstehen.
Den ROSTA-Fenstern folgten in den 1930er Jahren die IZOGIZ-Fenster, von 1941 - 1946 die TASS-Fenster, in den 1950er Jahren dann die "Agitplakate" des Künstlerverbandes der UdSSR. Über 60 Jahre hinweg gaben Leningrader Plakatkünstler die kleinformatige Reihe "Kämpferischer Bleistift" heraus, die der Tradition des Luboks nahestand. Ähnliche Serienpublikationen wurden auch in anderen Städten der Sowjetunion herausgegeben. Ab den 1950er Jahren erschienen Satireplakate regelmäßig auch in Form thematischer Sammelmappen und als Postkarten.
Die kritische Atmosphäre der Perestrojka eröffnete dem Satireplakat zuvor verbotene Themenbereiche (wie z.B. die Parteinomenklatura) und ließ die originelle Form des Straßenplakats entstehen, das nicht per Druckauflage vervielfältigt wurde. Auch in der Zeit danach blieb die Satire das führende Plakatgenre. Oft unterzogen die Plakatkünstler der heutigen Generation gerade jene politischen Personen/Funktionen einer entlarvenden Kritik, für die ihre Vorgänger noch positiv agitiert hatten.
Aber auch die letzten Jahre lieferten der Plakatsatire genug aktuelles politisches Material; so erstellte A. Budaev Ende der 1990er Jahre sozialkritische Computermontagen, in denen er die heutige Führungsriege Rußlands ironisierte bzw. die eklatanten sozialen Mißstände im Land aufs Korn nahm.
Das satirische Plakat richtete seinen Spott, seine ironische, bisweilen sarkastische Kritik gegen die alte Gesellschaftsordung, zahlreiche innen- und außenpolitische Gegner der neuen sowjetischen Ordnung, aber auch gegen negative Erscheinungen der Gegenwart. Es sollte im Betrachter eine ablehnende Haltung gegenüber den dargestellten Antihelden hervorrufen. Den figuralen Repräsentanten der alten Ordnung wurden antithetisch die neuen Helden der Sowjetmacht gegenübergestellt (V. Deni: Jeder Hammerschlag). Das künstlerische Arsenal umfasste unterschiedlichste satirische Spielarten, von einer leichten Ironie über offenen Spott bis zu beißendem, menschenverachtendem Sarkasmus, der bereits keine humoristischen Elemente mehr enthielt, sondern nur noch offen anprangerte oder verhöhnte. Darüberhinaus bedienten sich die Plakatkünstler treffender verbaler Elemente aus der russischen Folklore, griffen auf Anekdoten, Sprichwörter und idiomatische Wendungen zurück. Die Satire stellte das emotional wichtigste Kampfinstrument dar, über das das Plakat verfügte.
Nach dem russischen Bürgerkrieg stellten die Aktionen zur Liquidierung des Analphabetentums und die antireligiöse Propaganda die Schwerpunktthemen des satirischen Plakats, in den 1930er Jahren traten der "Kampf gegen das Kulakentum" und den Faschismus an diese Stelle. Bildeten während des Zweiten Weltkriegs der Nationalsozialismus und vor allem die Führungsriege des 3. Reiches die Hauptzielscheibe der Satire, so nahmen im Kalten Krieg nach 1947 die "imperialistischen Kräfte" in den USA und anderen westeuropäischen Ländern diese Feindbildposition ein.
Der satirisch geführte "Kampf gegen den Alkoholismus" lieferte während der gesamten Geschichte Sowjetrußlands ein weiteres Dauerthema, mit dem eine vehemente Kritik an mißliebigen sozialen Phänomenen bei gleichzeitiger Stigmatisierung sozialer Problemgruppen verbunden wurde ("Faulenzer", "Schmarotzer", "asoziale Elemente"). Ein so umfassender "Bedarf" an "Satire" ließ sogar periodische Ausgaben satirischer Plakate entstehen.
Den ROSTA-Fenstern folgten in den 1930er Jahren die IZOGIZ-Fenster, von 1941 - 1946 die TASS-Fenster, in den 1950er Jahren dann die "Agitplakate" des Künstlerverbandes der UdSSR. Über 60 Jahre hinweg gaben Leningrader Plakatkünstler die kleinformatige Reihe "Kämpferischer Bleistift" heraus, die der Tradition des Luboks nahestand. Ähnliche Serienpublikationen wurden auch in anderen Städten der Sowjetunion herausgegeben. Ab den 1950er Jahren erschienen Satireplakate regelmäßig auch in Form thematischer Sammelmappen und als Postkarten.
Die kritische Atmosphäre der Perestrojka eröffnete dem Satireplakat zuvor verbotene Themenbereiche (wie z.B. die Parteinomenklatura) und ließ die originelle Form des Straßenplakats entstehen, das nicht per Druckauflage vervielfältigt wurde. Auch in der Zeit danach blieb die Satire das führende Plakatgenre. Oft unterzogen die Plakatkünstler der heutigen Generation gerade jene politischen Personen/Funktionen einer entlarvenden Kritik, für die ihre Vorgänger noch positiv agitiert hatten.
Aber auch die letzten Jahre lieferten der Plakatsatire genug aktuelles politisches Material; so erstellte A. Budaev Ende der 1990er Jahre sozialkritische Computermontagen, in denen er die heutige Führungsriege Rußlands ironisierte bzw. die eklatanten sozialen Mißstände im Land aufs Korn nahm.