Der russische Jugendstil wurde von der sowjetischen Avantgarde vor allem nach der Oktoberrevolution, als linke Künstler direkten Einfluß auf die neuen staatlichen Kunstinstitutionen der Sowjets gewannen, mit der Kunstpraxis der zaristischen Zeit assoziiert und vehement als überkommene stilistische Richtung bekämpft, obwohl die Avantgarde manche ästhetische Prinzipien und Zugänge des Jugendstils stillschweigend übernahm. Der Durchbruch der Avantgarde bedeutete jedoch noch nicht das sofortige Ende des Jugendstils: das Stilsystem der russischen "Moderne" war so fest im Bewußtsein der Künstler, insbesondere in der russischen Provinz, verankert, daß seine unmittelbare Überwindung nicht gelang.
Der Jugendstil beeinflußte daher auch das Revolutionsplakat, besonders in seinen regionalen oder lokalen Ausformungen. Ein neues Konzept für die Figur des neuen revolutionären Protagonisten hatte sich im Revolutionsplakat noch nicht etabliert, die Plakatkünstler griffen daher nur allzu gern auf bekannte Stilformen zurück, wie sich auch an den ersten Leninplakaten (D. Moor, Lenin mit der Fackel) nachweisen läßt. Begünstigt wurde die Fortschreibung des Jugendstils auch durch eine Reihe von Motiven, wie etwa dem des aus Schornsteinen aufsteigenden Rauchs, deren Gestaltung in Form dynamisch geschwungener Linien Rückgriffe auf Formgebungsprinzipien des Jugendstils geradezu aufdrängte.
Auch die allegorische Frühphase des sowjetischen Plakats rekrutierte ihre Stilformen in erster Linie noch aus dem Jugendstil, denn die Darstellung proletarischer Heroen in Posen, die an antike Heldengestalten erinnern sollten, konnte auf fertige Muster zurückgreifen, die bereits Anfang des Jahrhunderts entwickelt worden waren.
Mit zunehmendem Einfluß avantgardistischer Künstler in den Ausbildungsinstitutionen ging die Verbreitung des Jugendstils Anfang der 1920er Jahre dann zurück, zunächst in den städtischen Zentren, danach schrittweise auch in den regionalen Plakatschulen. Bis Ende der 1920er Jahre lassen sich allerdings Spätformen dieser Stilformation, vor allem im Reklameplakat, nachweisen.
Der Jugendstil beeinflußte daher auch das Revolutionsplakat, besonders in seinen regionalen oder lokalen Ausformungen. Ein neues Konzept für die Figur des neuen revolutionären Protagonisten hatte sich im Revolutionsplakat noch nicht etabliert, die Plakatkünstler griffen daher nur allzu gern auf bekannte Stilformen zurück, wie sich auch an den ersten Leninplakaten (D. Moor, Lenin mit der Fackel) nachweisen läßt. Begünstigt wurde die Fortschreibung des Jugendstils auch durch eine Reihe von Motiven, wie etwa dem des aus Schornsteinen aufsteigenden Rauchs, deren Gestaltung in Form dynamisch geschwungener Linien Rückgriffe auf Formgebungsprinzipien des Jugendstils geradezu aufdrängte.
Auch die allegorische Frühphase des sowjetischen Plakats rekrutierte ihre Stilformen in erster Linie noch aus dem Jugendstil, denn die Darstellung proletarischer Heroen in Posen, die an antike Heldengestalten erinnern sollten, konnte auf fertige Muster zurückgreifen, die bereits Anfang des Jahrhunderts entwickelt worden waren.
Mit zunehmendem Einfluß avantgardistischer Künstler in den Ausbildungsinstitutionen ging die Verbreitung des Jugendstils Anfang der 1920er Jahre dann zurück, zunächst in den städtischen Zentren, danach schrittweise auch in den regionalen Plakatschulen. Bis Ende der 1920er Jahre lassen sich allerdings Spätformen dieser Stilformation, vor allem im Reklameplakat, nachweisen.