Die Aufbaujahre nach 1921 erforderten nicht nur politisch bewußte, sondern vor allem gut ausgebildete, zumindest aber lese- und schreibkundige Arbeiter und Bauern. Der Anteil des Analphabetentums war jedoch nach wie vor sehr hoch und betrug noch über 65 %. Aus diesem Grund wurde bereits zur Zeit des Bürgerkrieges neben militärischen Aufgaben auch die Vermittlung von Elementarwissen als politische Zielsetzung formuliert. Bildung - im Sinne von Lese- und Schreibfertigkeit - ist der Weg zum Kommunismus: dieses Motto kann stellvertretend für eine Vielzahl von Plakaten stehen, die dazu aufriefen, sich Wissen anzueignen. Das Bildungsthema fand daher auch Eingang in das politische Plakat mit seiner spezifischen Symbolik. Insbesondere das Symbol der Sonne und der Fackel bezeichnete die Befreiung von der Unwissenheit, die mit Dunkelheit assoziert wurde. Wissen war dabei selbstverständlich nicht nur elementares Lesen und Schreiben: es war vor allem auch Welterkenntnis im Sinne des Marxismus-Leninismus. Der angebrochene Tag und die zerissenen Ketten hatten daher als Symbole eine Doppelfunktion: Befreiung von der sogenannten kapitalistischen Knechtschaft und von der Unwissenheit, der politischen wie bildungsmäßigen.
Das Analphabetentum unter den Erwachsenen zu beseitigen, war eine besonders wichtige Aufgabe, derer man sich im Rahmen einer breitangelegten Bildungskampagne (LIKBEZ) Anfang der 1920er Jahre gesondert annahm. Das Plakat von A. Radakov "Der Ungebildete ist wie ein Blinder" wurde dabei zum Emblem für die kulturelle Revolution in Rußland.
Der Text auf dem Plakat eines unbekannten Künstlers "Ach, Mütterchen, könntest du nur lesen und schreiben, so könntest du mir helfen" wurde zu einer Redewendung, die nicht nur in den 1920er, sondern auch noch in den 1930er Jahren häufig benutzt wurde.
Zum Kampf gegen das Analphabetentum richtete man in den Dörfern Lesestuben und Kleinstbibliotheken ein. Das Plakat hatte dafür zu werben, daß diese Stuben auch besucht wurden. Letztendlich warb man mit Plakaten auch für die Bedeutung des Buches, das als Quelle des Wissens und Bewahrer kulturellen Erbes dargestellt wurde.
Das Analphabetentum unter den Erwachsenen zu beseitigen, war eine besonders wichtige Aufgabe, derer man sich im Rahmen einer breitangelegten Bildungskampagne (LIKBEZ) Anfang der 1920er Jahre gesondert annahm. Das Plakat von A. Radakov "Der Ungebildete ist wie ein Blinder" wurde dabei zum Emblem für die kulturelle Revolution in Rußland.
Der Text auf dem Plakat eines unbekannten Künstlers "Ach, Mütterchen, könntest du nur lesen und schreiben, so könntest du mir helfen" wurde zu einer Redewendung, die nicht nur in den 1920er, sondern auch noch in den 1930er Jahren häufig benutzt wurde.
Zum Kampf gegen das Analphabetentum richtete man in den Dörfern Lesestuben und Kleinstbibliotheken ein. Das Plakat hatte dafür zu werben, daß diese Stuben auch besucht wurden. Letztendlich warb man mit Plakaten auch für die Bedeutung des Buches, das als Quelle des Wissens und Bewahrer kulturellen Erbes dargestellt wurde.