Die Neorussische Stilrichtung stellt eine Fortsetzung des Russischen Stils der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar, dem vor allem bildliche Traditionen der nationalen russischen Kultur und der Volkskunst in stilisierter Form zugrunde liegen. Künstler wie Appolinarij und Viktor Vasnezov, Ivan Bilibin und andere bedeutende Maler, die dem Neorussischen Stil zuzurechnen sind, wurden durch Themen wie 'Heimat', 'Rußland' sowie von Motiven aus der russischen Geschichte und Volkskunst inspiriert. Die neue Stilrichtung erforderte aber auch neue Bilder und Ausdrucksformen. Die Künstler suchten sie vor allem in der Welt der Märchen, Sagen und Legenden.
Der Neorussische Stil hat auch die Entwicklung der Plakatkunst am Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhundert stark beeinflußt. In erster Linie rekurrierte dieser Stil auf eine stilisierte Verwendung von Figuren wie den 'russischen Bojaren', mittelalterliche Helden und Ritter. Diese der Sagenwelt entnommenen volkstümlichen Figuren sind durchgehend metaphorisch dargestellt und verkörpern die Idee des Traditionellen, des Ansehens und Patriotismus. Nicht zufällig wurde daher während des ersten Weltkrieges 'Mütterchen Rußland' auf dem Plakat von Sergej Vinogradov als trauernde Frauengestalt in traditionellem nationalen Kostüm dargestellt (S. Vinogradov: Moskau - den russischen Soldaten). Solche Figuren befreiten die Künstler von der Notwendigkeit, die Welt der Zeitgenossen, den potentiellen Kunden oder Spender, zu konkretisieren. Auch volkstümliche Gestalten, wie der russische Recke, der Bogatyr, die allegorisch Begriffe wie Gutmütigkeit, Reichtum und Fleiß vermitteln sollten, konnten effektiv in das Bildsystem der Plakate einbezogen werden. So warb z.B. ein russischer Bogatyr für die von einer russisch-amerikanischen Firma hergestellten Gummigaloschen, eine russische Bojarynja nähte auf einer Nähmaschine der Firma 'Singer' und die pittoresken Bewohner einer stilisierten altrussischen Stadt umlagerten ein Bierfaß der Brauerei 'Neues Bayern'.
Ungeachtet seiner Eigenständigkeit und stilistischen Individualität assimilierte der Neorussische Stil viele plastische und kompositorische Ideen aus der Formenwelt des westlichen 'Art Nouveau' und auch des russischen Jugendstils. Dies betraf vor allem die Nutzung des dekorativen Potentials stilisierter altrussischer Schriftgestaltung auf den Plakaten von Michail Vrubel und Ivan Bilibin. Diese Plakate griffen bewußt auf das Schönheitsideal traditioneller russischer Ornamentik zurück und waren durch Kompositionsverfahren gekennzeichnet, die ihren Ursprung in der Buchgestaltung des 'Mir iskusstva' nahmen.
Der Neorussische Stil hat auch die Entwicklung der Plakatkunst am Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhundert stark beeinflußt. In erster Linie rekurrierte dieser Stil auf eine stilisierte Verwendung von Figuren wie den 'russischen Bojaren', mittelalterliche Helden und Ritter. Diese der Sagenwelt entnommenen volkstümlichen Figuren sind durchgehend metaphorisch dargestellt und verkörpern die Idee des Traditionellen, des Ansehens und Patriotismus. Nicht zufällig wurde daher während des ersten Weltkrieges 'Mütterchen Rußland' auf dem Plakat von Sergej Vinogradov als trauernde Frauengestalt in traditionellem nationalen Kostüm dargestellt (S. Vinogradov: Moskau - den russischen Soldaten). Solche Figuren befreiten die Künstler von der Notwendigkeit, die Welt der Zeitgenossen, den potentiellen Kunden oder Spender, zu konkretisieren. Auch volkstümliche Gestalten, wie der russische Recke, der Bogatyr, die allegorisch Begriffe wie Gutmütigkeit, Reichtum und Fleiß vermitteln sollten, konnten effektiv in das Bildsystem der Plakate einbezogen werden. So warb z.B. ein russischer Bogatyr für die von einer russisch-amerikanischen Firma hergestellten Gummigaloschen, eine russische Bojarynja nähte auf einer Nähmaschine der Firma 'Singer' und die pittoresken Bewohner einer stilisierten altrussischen Stadt umlagerten ein Bierfaß der Brauerei 'Neues Bayern'.
Ungeachtet seiner Eigenständigkeit und stilistischen Individualität assimilierte der Neorussische Stil viele plastische und kompositorische Ideen aus der Formenwelt des westlichen 'Art Nouveau' und auch des russischen Jugendstils. Dies betraf vor allem die Nutzung des dekorativen Potentials stilisierter altrussischer Schriftgestaltung auf den Plakaten von Michail Vrubel und Ivan Bilibin. Diese Plakate griffen bewußt auf das Schönheitsideal traditioneller russischer Ornamentik zurück und waren durch Kompositionsverfahren gekennzeichnet, die ihren Ursprung in der Buchgestaltung des 'Mir iskusstva' nahmen.