Die wirtschaftliche Entwicklung in Rußland und der verstärkte Wettbewerb bewirkten Ende des 19. Jahrhunderts vor allem eine Blüte des Reklameplakats. Seine Autoren, die ihre Plakate nicht signierten und daher oft unbekannt geblieben sind, eigneten sich in nur kurzer Zeit die wichtigsten Methoden und künstlerischen Verfahren der Werbung an; hierzu zählen Verfahren der Hyperbolisierung, Vergleichsbildung und einer aktiven Nutzung assoziativer semantischer Potentiale.
Die Intensität des künstlerischen und kulturellen Lebens zu Beginn des Jahrhunderts, die sich auch in zahlreichen Ausstellungen manifestierte, förderte auch das Ausstellungsplakat. Nicht selten entwarfen die Teilnehmer an diesen Ausstellungen, zu denen so bedeutende Künstler wie E. Lansere, M. Vrubel' oder K. Somov gehörten, auch selbst die Plakate, deren künstlerisches Niveau außerordentlich hoch war. Viele originelle graphische Entdeckungen wurden gerade in der Plakatgestaltung gemacht und fanden später weitere Anwendung in der bildenden Kunst, im Design und in der Typographie. Gleiches läßt sich auch über Buchplakate sagen, denn im Bereich der Buchgestaltung und -illustrierung waren die Verdienste der Gruppe 'Mir iskusstva'“ besonders hoch.
Führende Verlage dieser Zeit widmeten der Werbung große Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel der Verlag Vol'f, der jährlich großformatige und in hoher drucktechnischer Qualität hergestellte Werbeplakate für die Zeitschrift 'Niva' herausgabt.
Einen künstlerisch weniger hohen Stellenwert hatte das Theater- und Zirkusplakat. Das Filmplakat als jüngste Plakatrichtung lieferte dagegen eine Reihe origineller Interpretationen filmischer Sujets. Das Theaterplakat hat in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nur eine marginale Entwicklung erfahren. Geworben wurde mit seltenen Ausnahmen nicht für eine konkrete Inszenierung, sondern für das Theater insgesamt, obwohl es auch hier Ausnahmen gab, wie z.B. das Ballett-Plakat von Valentin Serov zur Eröffnung der Djagilev-Saison in Paris 1909 (V. Serov: Das Chatelet-Theater). Einen besonderen Platz in der Geschichte des vorrevolutionären Plakats nahm das karitative Plakat ein.
Die soziale Vielschichtigkeit des vorrevolutionären Rußlands bedingte auch eine stilistische Vielfalt in der Plakatkunst. Denn obwohl jedes Plakat scheinbar an beliebige Passanten adressiert war, bot es seine Ware doch einem spezifischen potentiellen Kundenkreis an und warb daher auf ganz unterschiedliche Weise in Abhängigkeit davon, ob es sich um ein Luxusauto oder billige Zigaretten, um Kunstbücher oder Massenauflagen aus dem Sytin-Verlag, um ein Symphoniekonzert oder den Besuch eines Volksfestes handelte.
Die Intensität des künstlerischen und kulturellen Lebens zu Beginn des Jahrhunderts, die sich auch in zahlreichen Ausstellungen manifestierte, förderte auch das Ausstellungsplakat. Nicht selten entwarfen die Teilnehmer an diesen Ausstellungen, zu denen so bedeutende Künstler wie E. Lansere, M. Vrubel' oder K. Somov gehörten, auch selbst die Plakate, deren künstlerisches Niveau außerordentlich hoch war. Viele originelle graphische Entdeckungen wurden gerade in der Plakatgestaltung gemacht und fanden später weitere Anwendung in der bildenden Kunst, im Design und in der Typographie. Gleiches läßt sich auch über Buchplakate sagen, denn im Bereich der Buchgestaltung und -illustrierung waren die Verdienste der Gruppe 'Mir iskusstva'“ besonders hoch.
Führende Verlage dieser Zeit widmeten der Werbung große Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel der Verlag Vol'f, der jährlich großformatige und in hoher drucktechnischer Qualität hergestellte Werbeplakate für die Zeitschrift 'Niva' herausgabt.
Einen künstlerisch weniger hohen Stellenwert hatte das Theater- und Zirkusplakat. Das Filmplakat als jüngste Plakatrichtung lieferte dagegen eine Reihe origineller Interpretationen filmischer Sujets. Das Theaterplakat hat in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nur eine marginale Entwicklung erfahren. Geworben wurde mit seltenen Ausnahmen nicht für eine konkrete Inszenierung, sondern für das Theater insgesamt, obwohl es auch hier Ausnahmen gab, wie z.B. das Ballett-Plakat von Valentin Serov zur Eröffnung der Djagilev-Saison in Paris 1909 (V. Serov: Das Chatelet-Theater). Einen besonderen Platz in der Geschichte des vorrevolutionären Plakats nahm das karitative Plakat ein.
Die soziale Vielschichtigkeit des vorrevolutionären Rußlands bedingte auch eine stilistische Vielfalt in der Plakatkunst. Denn obwohl jedes Plakat scheinbar an beliebige Passanten adressiert war, bot es seine Ware doch einem spezifischen potentiellen Kundenkreis an und warb daher auf ganz unterschiedliche Weise in Abhängigkeit davon, ob es sich um ein Luxusauto oder billige Zigaretten, um Kunstbücher oder Massenauflagen aus dem Sytin-Verlag, um ein Symphoniekonzert oder den Besuch eines Volksfestes handelte.