Im Oktober 1991 gab El'cin seine programmatischen Zielvorstellungen für die 90er Jahre bekannt. Hierzu zählten die Liberalisierung der Verbraucherpreise, die Privatisierung der industriellen und landwirtschaftlichen Staatsbetriebe und deren Umwandlung in Aktiengesellschaften, eine antimonopolistische und gerechte Steuerpolitik und Maßnahmen in der Sozialfürsorge.
Im Januar 1992 wurde ein entscheidender Schritt in Richtung Marktwirtschaft getan: die Preisbindung für die meisten Waren und Dienstleistungen entfielen, Mechanismen einer zentralistischen Verteilung der Finanzressourcen wurden abgeschafft. Schnell füllten sich, wie bereits in den 20er Jahren zur Zeit der Neuen Ökonomischen Politik, die Geschäfte wieder mit Lebensmitteln.
Da die Monopolstellung der staatlichen Großbetriebe jedoch nicht angetastet wurde, führten die Liberalisierungsmaßnahmen zu einem rapiden Preisanstieg. Gegen Ende des Jahres 1992 waren die Preise ca. um das 150-fache gestiegen, erwartet hatte man nur eine Teuerung um das Drei- bis Vierfache. Auch die Sparguthaben des "kleinen Mannes", insgesamt etwa 500 Mill. Rubel, wurden durch höchst unsoziale Währungsschnitte vom Staat gleichsam konfisziert. Soziale Verelendung setzte ein. Millionen Menschen beteiligten sich am Straßenhandel, um zumindest ein kleines zusätzliches Einkommen zu erzielen.
Ende 1992 begann man mit der Privatisierung des Staatseigentums. In deren erster Etappe wurden an die Bevölkerung Coupons ausgegeben, die später in Aktien der zu privatisierenden Unternehmen umgetauscht werden sollten. Gleichzeitig wurde der Handel mit diesen Anrechtsscheinen freigegeben. Art und Weise des Privatisierungsprozesses sowie günstige gesetzliche Rahmenbedingungen führten dazu, daß nicht die Mehrzahl der russischen Bevölkerung von den neuen Eigentumsverhältnissen profitierte, sondern bis zu 70% der Aktien in die Hände der ehemaligen Leiter von Staatsbetrieben und Handelsorganisationen gerieten.
Damit hatten sich die alte sowjetische Nomenklatura und umtriebige Aufsteiger den sowjetischen Staatsbesitz persönlich angeeignet. In nur wenigen Jahren enstand ein neuer Reichtum ("neue Russen"), der sich jedoch auf eine kleine, oft miteinander verflochtene, oligarchische Gruppen konzentrierte. Auch die Familie und der Clan des russischen Präsidenten El'cin sowie seine engsten Mitarbeiter gehörten zu den Nutznießern des neuen Systems, das im sozialen Bereich eklatante Mißstände zeigte.
Auf dem Land wurden die sowjetischen Kolchosen in Produktionsgenossenschaften oder private Großbetriebe umgewandelt.
Insgesamt wuchsen die sozialen Unterschiede dramatisch, so daß in der Mitte der 90er Jahre mehr als 40 % der Bevölkerung unterhalb des Existenzminimums lebten. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung sank auf das Niveau eines Entwicklungslands, die demographische Entwicklung verzeichnete einen absoluten Rückgang.
Im Januar 1992 wurde ein entscheidender Schritt in Richtung Marktwirtschaft getan: die Preisbindung für die meisten Waren und Dienstleistungen entfielen, Mechanismen einer zentralistischen Verteilung der Finanzressourcen wurden abgeschafft. Schnell füllten sich, wie bereits in den 20er Jahren zur Zeit der Neuen Ökonomischen Politik, die Geschäfte wieder mit Lebensmitteln.
Da die Monopolstellung der staatlichen Großbetriebe jedoch nicht angetastet wurde, führten die Liberalisierungsmaßnahmen zu einem rapiden Preisanstieg. Gegen Ende des Jahres 1992 waren die Preise ca. um das 150-fache gestiegen, erwartet hatte man nur eine Teuerung um das Drei- bis Vierfache. Auch die Sparguthaben des "kleinen Mannes", insgesamt etwa 500 Mill. Rubel, wurden durch höchst unsoziale Währungsschnitte vom Staat gleichsam konfisziert. Soziale Verelendung setzte ein. Millionen Menschen beteiligten sich am Straßenhandel, um zumindest ein kleines zusätzliches Einkommen zu erzielen.
Ende 1992 begann man mit der Privatisierung des Staatseigentums. In deren erster Etappe wurden an die Bevölkerung Coupons ausgegeben, die später in Aktien der zu privatisierenden Unternehmen umgetauscht werden sollten. Gleichzeitig wurde der Handel mit diesen Anrechtsscheinen freigegeben. Art und Weise des Privatisierungsprozesses sowie günstige gesetzliche Rahmenbedingungen führten dazu, daß nicht die Mehrzahl der russischen Bevölkerung von den neuen Eigentumsverhältnissen profitierte, sondern bis zu 70% der Aktien in die Hände der ehemaligen Leiter von Staatsbetrieben und Handelsorganisationen gerieten.
Damit hatten sich die alte sowjetische Nomenklatura und umtriebige Aufsteiger den sowjetischen Staatsbesitz persönlich angeeignet. In nur wenigen Jahren enstand ein neuer Reichtum ("neue Russen"), der sich jedoch auf eine kleine, oft miteinander verflochtene, oligarchische Gruppen konzentrierte. Auch die Familie und der Clan des russischen Präsidenten El'cin sowie seine engsten Mitarbeiter gehörten zu den Nutznießern des neuen Systems, das im sozialen Bereich eklatante Mißstände zeigte.
Auf dem Land wurden die sowjetischen Kolchosen in Produktionsgenossenschaften oder private Großbetriebe umgewandelt.
Insgesamt wuchsen die sozialen Unterschiede dramatisch, so daß in der Mitte der 90er Jahre mehr als 40 % der Bevölkerung unterhalb des Existenzminimums lebten. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung sank auf das Niveau eines Entwicklungslands, die demographische Entwicklung verzeichnete einen absoluten Rückgang.