Der XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 ging als Parteitag der "Entlarvung des Stalinschen Personenkults" und seiner Folgen in die Geschichte ein.
Auf einer Geheimsitzung während dieses Parteitags hielt Generalsekretär Nikita Chruščev eine mehrstündige Rede, in der er die "Deformationen" des Sozialismus auf die besonderen Umstände und die Persönlichkeit Stalins zurückführte. Auf diesem Parteitag tauchten zum ersten Mal Angaben über die Zahl der von den Massenrepressionen und Parteisäuberungen betroffenen, unschuldigen Opfer des Stalinismus auf.
Nach dem Parteitag setzte eine Rehabilitierung der unter Stalin Verfolgten ein, Millionen politischer Gefangener wurden aus dem Archipel GULAG entlassen. Ganze Volksgruppen, die man kollektiv der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt hatte (Kalmüken, Tschetschenen, Inguschen, Balkaren und Karatschajer), wurden rehabilitiert; die Wolgadeutschen und Krimtataren mußten jedoch bis zum Jahr 1964 bzw. 1967 auf ihre Rehabilitation warten.
Die einsetzende Liberalisierung des innenpolitischen Klimas wirkte sich vor allem auf das kulturelle Leben der sowjetischen Gesellschaft aus. Die Erzählung "Tauwetter" von Il'ja Ėrenburg sollte dieser Epoche der sowjetischen Geschichte ihren Namen geben. Das Ansehen bekannter Schriftsteller, die wie V. Mejerchol'd, B. Pil'njak, O. Mandel'štam und I. Babel' Opfer stalinistischer Willkür geworden waren, wurde offiziell wiederhergestellt. Seit vielen Jahren erschienen erstmals wieder Bücher der Lyrikerin Anna Achmatova und des Satirikers Michail Zoščenko. In der Zeitschrift "Novyj mir" ("Neue Welt") konnte Solženicyns Erzählung "Ein Tag im Leben des Ivan Denisovič" erscheinen.
Die geistige Atmosphäre dieser Jahre spiegelte sich auf markante Weise in den Gedichten von E. Evtušenko, B. Achmadulina und A. Voznesenskij, den Poemen A. Tvardovskijs und den Liedern von B. Okudžava und A. Galič wieder. Man kehrte nunmehr zurück zu unpathetischen Werten des Privaten und ließ die offiziellen Literatur- und Kunstvorschriften weitgehend außer acht.
In den Erzählungen von V. Aksenov, den Romanen V. Dudincevs und K. Simonovs sowie den Filmen von G. Čuchraj, M. Chuciev und M. Kalatozov und den Theateraufführungen O. Efremovs und Ju. Ljubimovs wurde ein neues skeptisches Bild der sowjetischen Gegenwart gezeichnet. Vorsichtige Kritik an den bestehenden Restriktionen in der Kultur konnte geäußert werden, wobei die Literaten und Künstler stets mit staatlichen Interventionen und Sanktionen zu rechnen hatten. Die konzidierte Liberalität hatte durchaus ihre engen Grenzen.
In der Gesellschaft verbreitete sich jedoch zunehmend eine kritische Einstellung zur stalinistischen Epoche und zum herrschenden Bürokratismus. Dieser neuen kritischen Öffentlichkeit der 50er und 60er Jahre wurde allerdings im Sommer 1968 mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei ein Ende bereitet.
Auf einer Geheimsitzung während dieses Parteitags hielt Generalsekretär Nikita Chruščev eine mehrstündige Rede, in der er die "Deformationen" des Sozialismus auf die besonderen Umstände und die Persönlichkeit Stalins zurückführte. Auf diesem Parteitag tauchten zum ersten Mal Angaben über die Zahl der von den Massenrepressionen und Parteisäuberungen betroffenen, unschuldigen Opfer des Stalinismus auf.
Nach dem Parteitag setzte eine Rehabilitierung der unter Stalin Verfolgten ein, Millionen politischer Gefangener wurden aus dem Archipel GULAG entlassen. Ganze Volksgruppen, die man kollektiv der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt hatte (Kalmüken, Tschetschenen, Inguschen, Balkaren und Karatschajer), wurden rehabilitiert; die Wolgadeutschen und Krimtataren mußten jedoch bis zum Jahr 1964 bzw. 1967 auf ihre Rehabilitation warten.
Die einsetzende Liberalisierung des innenpolitischen Klimas wirkte sich vor allem auf das kulturelle Leben der sowjetischen Gesellschaft aus. Die Erzählung "Tauwetter" von Il'ja Ėrenburg sollte dieser Epoche der sowjetischen Geschichte ihren Namen geben. Das Ansehen bekannter Schriftsteller, die wie V. Mejerchol'd, B. Pil'njak, O. Mandel'štam und I. Babel' Opfer stalinistischer Willkür geworden waren, wurde offiziell wiederhergestellt. Seit vielen Jahren erschienen erstmals wieder Bücher der Lyrikerin Anna Achmatova und des Satirikers Michail Zoščenko. In der Zeitschrift "Novyj mir" ("Neue Welt") konnte Solženicyns Erzählung "Ein Tag im Leben des Ivan Denisovič" erscheinen.
Die geistige Atmosphäre dieser Jahre spiegelte sich auf markante Weise in den Gedichten von E. Evtušenko, B. Achmadulina und A. Voznesenskij, den Poemen A. Tvardovskijs und den Liedern von B. Okudžava und A. Galič wieder. Man kehrte nunmehr zurück zu unpathetischen Werten des Privaten und ließ die offiziellen Literatur- und Kunstvorschriften weitgehend außer acht.
In den Erzählungen von V. Aksenov, den Romanen V. Dudincevs und K. Simonovs sowie den Filmen von G. Čuchraj, M. Chuciev und M. Kalatozov und den Theateraufführungen O. Efremovs und Ju. Ljubimovs wurde ein neues skeptisches Bild der sowjetischen Gegenwart gezeichnet. Vorsichtige Kritik an den bestehenden Restriktionen in der Kultur konnte geäußert werden, wobei die Literaten und Künstler stets mit staatlichen Interventionen und Sanktionen zu rechnen hatten. Die konzidierte Liberalität hatte durchaus ihre engen Grenzen.
In der Gesellschaft verbreitete sich jedoch zunehmend eine kritische Einstellung zur stalinistischen Epoche und zum herrschenden Bürokratismus. Dieser neuen kritischen Öffentlichkeit der 50er und 60er Jahre wurde allerdings im Sommer 1968 mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei ein Ende bereitet.