Der Personenkult um Stalin bildete sich seit Ende der 20er Jahre, vor allem aber in den 30er und 40er Jahren in einem Klima zahlreicher innen- und außenpolitischer Erschütterungen aus. Das Scheitern des Ersten Fünfjahrplans, die Hungerkatastrophe in den Jahren 1932/33 in der Folge der Zwangskollektivierung, der staatlich gelenkte Terror sowie außenpolitische Fehler und die Niederlagen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verunsicherten die sowjetische Gesellschaft stark.
Das Paradoxe des "sozialistischen Kultes" besteht darin, daß er seine Kraft überwiegend aus der Verankerung der proletarischen Revolution in einer breiten sozialen Basis schöpfte, aus dem Enthusiasmus der Massen, der noch jungen Arbeiterklasse, die danach strebte, ihre Vorstellungen von der Revolution an einen Namen zu binden. Andererseits kam im Stalinkult auch die für Rußland traditionell charakteristische Herrscherverehrung zum Ausdruck, in der sich das personalistische und paternalistische Prinzip der Machtausübung manifestierte.
Mit der Suche nach dem 'Übervater', dem das Wohlergehen, und sei es nur ein fiktives, des Staates und seiner Menschen 'zugeschrieben' werden, d.h. mit dessen Sein und Tun es erklärt werden konnte, erinnert Sowjetrußland stark an frühere Epochen der russischen Geschichte, wenngleich die übertriebene Sakralität und die massenwirksame Intensität, mit der der Kult inszeniert und rezipiert wurde, in der russischen Geschichte seinesgleichen sucht.
Die Geschichte der Revolution und die Gründer des Marxismus wurden zu Objekten der Mythologisierung. Es wurde ein 'Pantheon neuer Helden' zusammengestellt, deren Vorbilder zwar lebendige, normale Menschen waren, die aber - einmal in das Pantheon aufgenommen - zu Objekten der Nachahmung, Verehrung und Vergötterung wurden. Dieses Pantheon krönte Stalin selbst. Für die absolute Mehrheit der Menschen, die nie mit ihm persönlich zusammengetroffen waren und ihn nur von den zahllosen Portraits in Zeitungen und Zeitschriften und von Plakaten kannten, verwandelte er sich letztendlich in einen Übermenschen, eine lebende Gottheit, versehen mit den absoluten Eigenschaften der Allgegenwart, Allwissenheit und Allmacht.
Im Dezember 1929 beging man mit nie dagewesenem Prunk den 50. Geburtstag Stalins. Danach wurde die Lopreisung Stalins zu einer Regel, der sich selbst ehemalige Führer der Opposition unterwarfen. Durch die Komintern wurde der Personenkult schließlich auch in ausländische kommunistische Parteien getragen. Einen letzten Höhepunkt erreichte der Stalinkult 1949 zu Stalins 70. Geburtstag, zu dem der Führer der Sowjetunion zahlreiche Geschenke aus dem In- und Ausland erhielt, die in einem eigens errichteten Ausstellungsraum aufbewahrt wurden. Mit Stalins Tod 1953 fand der Kult um seine Person ein abruptes Ende.
Das Paradoxe des "sozialistischen Kultes" besteht darin, daß er seine Kraft überwiegend aus der Verankerung der proletarischen Revolution in einer breiten sozialen Basis schöpfte, aus dem Enthusiasmus der Massen, der noch jungen Arbeiterklasse, die danach strebte, ihre Vorstellungen von der Revolution an einen Namen zu binden. Andererseits kam im Stalinkult auch die für Rußland traditionell charakteristische Herrscherverehrung zum Ausdruck, in der sich das personalistische und paternalistische Prinzip der Machtausübung manifestierte.
Mit der Suche nach dem 'Übervater', dem das Wohlergehen, und sei es nur ein fiktives, des Staates und seiner Menschen 'zugeschrieben' werden, d.h. mit dessen Sein und Tun es erklärt werden konnte, erinnert Sowjetrußland stark an frühere Epochen der russischen Geschichte, wenngleich die übertriebene Sakralität und die massenwirksame Intensität, mit der der Kult inszeniert und rezipiert wurde, in der russischen Geschichte seinesgleichen sucht.
Die Geschichte der Revolution und die Gründer des Marxismus wurden zu Objekten der Mythologisierung. Es wurde ein 'Pantheon neuer Helden' zusammengestellt, deren Vorbilder zwar lebendige, normale Menschen waren, die aber - einmal in das Pantheon aufgenommen - zu Objekten der Nachahmung, Verehrung und Vergötterung wurden. Dieses Pantheon krönte Stalin selbst. Für die absolute Mehrheit der Menschen, die nie mit ihm persönlich zusammengetroffen waren und ihn nur von den zahllosen Portraits in Zeitungen und Zeitschriften und von Plakaten kannten, verwandelte er sich letztendlich in einen Übermenschen, eine lebende Gottheit, versehen mit den absoluten Eigenschaften der Allgegenwart, Allwissenheit und Allmacht.
Im Dezember 1929 beging man mit nie dagewesenem Prunk den 50. Geburtstag Stalins. Danach wurde die Lopreisung Stalins zu einer Regel, der sich selbst ehemalige Führer der Opposition unterwarfen. Durch die Komintern wurde der Personenkult schließlich auch in ausländische kommunistische Parteien getragen. Einen letzten Höhepunkt erreichte der Stalinkult 1949 zu Stalins 70. Geburtstag, zu dem der Führer der Sowjetunion zahlreiche Geschenke aus dem In- und Ausland erhielt, die in einem eigens errichteten Ausstellungsraum aufbewahrt wurden. Mit Stalins Tod 1953 fand der Kult um seine Person ein abruptes Ende.