Die Politik der "Liquidierung des Kulakentums" wurde im Sommer 1929 offizieller Kurs der Partei, als es erneut - wie schon im Januar und April 1928 im Zuge der Getreidebeschaffungskrise - zur Anwendung "außergewöhnlicher Maßnahmen" (Requisitionen) zur Getreidebeschaffung kam. Diese Probleme waren in der zweiten Hälfte der 20er Jahre gewachsen. Bei steigenden Bevölkerungszahlen hatten die Ernteerträge nur langsam zugenommen, die Getreidebeschaffung 1927 und 1928 wies daher Krisenmerkmale auf.
Die Gründe hierfür lagen vor allem in der staatlich geführten Knebelung des Privathandels und in einer verfehlten Preispolitik. Die Partei machte jedoch den Einfluß der begüterten Bauern, der Kulaken, für diese Krise verantwortlich. Am 27.12.1929 verkündete Stalin daher, die "Kulaken als Klasse zu liquidieren". Nur wenige Tage später (5.1.1930) erließ das Zentralkomitee das Dekret "Über das Tempo der Kollektivierung", in dem festgelegt wurde, die Kollektivierung bis 1931/32 abzuschließen.
Diese staatliche Zwangspolitik stieß verständlicherweise auf herbe Ablehnung seitens der Bauernschaft, deren wohlhabenderer Teil als "Kulaken" diffamiert wurde. Viele von ihnen kamen aufgrund ihrer sozialen Stellung oder wegen ihres Widerstandes ins Gefängnis, andere wurden mit ihren Familien in entlegene Gebiete umgesiedelt oder als "Spezialumsiedler" in Arbeitslager in den Norden und nach Sibirien verbracht.
Der von Zwangsmaßnahmen dieser Art verschonte Teil der Bauernschaft war im Zuge einer Politik der zentralen Versorgung wie schon zu Zeiten des Kriegskommunismus der Willkür staatlicher Getreidebeschaffung ausgeliefert, welche das Land schließlich in eine verheerende Hungersnot (1931) trieb. Besonders stark betroffen waren die Ukraine und die Getreideregionen Rußlands und Kasachstans, wo die Bevölkerung infolge der Hungerkatastrophe und der durch diese verursachten Auswanderungwelle um bis zu fünfzig Prozent dezimiert wurde.
In den Jahren 1932/33 starben so insgesamt zwischen vier und fünf Millionen Menschen. Massen von Bauern und Obdachlosen strömten aus den hungernden Dörfern in die Stadt; das Land wurde von einer Typhusepidemie heimgesucht. Trotzdem lehnte die Stalinsche Regierung nicht nur ausländische Hilfe ab, aus politischem Kalkül verschwieg sie die Hungersnot generell.
Die Gründe hierfür lagen vor allem in der staatlich geführten Knebelung des Privathandels und in einer verfehlten Preispolitik. Die Partei machte jedoch den Einfluß der begüterten Bauern, der Kulaken, für diese Krise verantwortlich. Am 27.12.1929 verkündete Stalin daher, die "Kulaken als Klasse zu liquidieren". Nur wenige Tage später (5.1.1930) erließ das Zentralkomitee das Dekret "Über das Tempo der Kollektivierung", in dem festgelegt wurde, die Kollektivierung bis 1931/32 abzuschließen.
Diese staatliche Zwangspolitik stieß verständlicherweise auf herbe Ablehnung seitens der Bauernschaft, deren wohlhabenderer Teil als "Kulaken" diffamiert wurde. Viele von ihnen kamen aufgrund ihrer sozialen Stellung oder wegen ihres Widerstandes ins Gefängnis, andere wurden mit ihren Familien in entlegene Gebiete umgesiedelt oder als "Spezialumsiedler" in Arbeitslager in den Norden und nach Sibirien verbracht.
Der von Zwangsmaßnahmen dieser Art verschonte Teil der Bauernschaft war im Zuge einer Politik der zentralen Versorgung wie schon zu Zeiten des Kriegskommunismus der Willkür staatlicher Getreidebeschaffung ausgeliefert, welche das Land schließlich in eine verheerende Hungersnot (1931) trieb. Besonders stark betroffen waren die Ukraine und die Getreideregionen Rußlands und Kasachstans, wo die Bevölkerung infolge der Hungerkatastrophe und der durch diese verursachten Auswanderungwelle um bis zu fünfzig Prozent dezimiert wurde.
In den Jahren 1932/33 starben so insgesamt zwischen vier und fünf Millionen Menschen. Massen von Bauern und Obdachlosen strömten aus den hungernden Dörfern in die Stadt; das Land wurde von einer Typhusepidemie heimgesucht. Trotzdem lehnte die Stalinsche Regierung nicht nur ausländische Hilfe ab, aus politischem Kalkül verschwieg sie die Hungersnot generell.