Konnte durch die Neue Ökonomische Politik (NÖP) auch eine zufriedenstellende Versorgung der Bevölkerung mit Erzeugnissen der Leichtindustrie sichergestellt werden, so blieb der erwartete Aufbau der Schwerindustrie aufgrund ausbleibender Auslandsinvestitionen aus.
Im April 1929 wurde daher auf der 16. Parteikonferenz der VKP/b das von der staatlichen Planungsbehörde Gosplan für den Zeitraum von 1928/29 - 1932/33 angelegte Projekt zur beschleunigten industriellen Modernisierung des Landes verabschiedet. Der Plan selbst war schon Jahre zuvor entworfen und von Stalin eigenhändig korrigiert worden. Die ohnehin überhöhten Planvorgaben hatte Stalin mehrfach angehoben, so daß insgesamt eine alles in allem höchst unrealistische Zielvorgabe festgelegt wurde.
Die Finanzierungsgrundlagen zur Erfüllung des Planes sollten aus eigenen Kräften aufgebracht werden, vor allem durch den nichtäquivalenten Warenaustausch zwischen Stadt und Land, also durch die Investition landwirtschaftlicher Einkünfte in die Industrie. Auch das staatliche Monopol auf den Außenhandel mit Getreide, Gold, Holz, Pelzen und anderen Gütern sowie die Besteuerung der Profiteure der NÖP, der sogenannten Nėpmany, dienten der Finanzierung des ersten Fünfjahrplans.
Die so beschafften Devisen wurden zum Ankauf von technischer Ausrüstung für die in Bau befindlichen Werke genutzt. Die Arbeitsproduktivität sollte durch den massenhaft ausgerufenen "Sozialistischen Wettbewerb", die Bewegung der Bestarbeiter, einen neuen Arbeitsenthusiasmus und die Propagandalosung, nach fünf Jahren erfolgreicher Arbeit in das Reich des Sozialismus eintreten zu können, gesteigert werden.
Ziel des ersten Fünfjahrplans war, eine eigene Schwerindustrie und Energieversorgung aufzubauen, um wirtschaftlich und rüstungstechnisch vollkommen unabhängig vom Westen zu werden. Im Laufe von fünf Jahren gelang es, Industriezweige aufzubauen, die in dieser Form für Rußland neu waren; hierzu gehörten der Fahrzeug- und Traktorenbau, die Luftfahrtindustrie, der Landmaschinenbau und die Petrochemie. Trotz dieser beeindruckenden Leistungen konnten die wichtigsten Planvorgaben zum größten Teil nicht erfüllt werden.
Die ausgegebene Losung, den Fünfjahrplan in vier oder sogar nur drei Jahren zu erfüllen, wie auch der zu Beginn und in der Mitte des Planungszeitraums unternommene Versuch einer gewaltsamen Temposteigerung führten zu enormen Disproportionen, zur Zerstörung der Planmäßigkeit und zu einer drastischen Verlangsamung des Entwicklungstempos. So trug die Landwirtschaft im Jahre 1932 - entgegen Stalins Verlautbarungen - mit einem Anteil von 70% immer noch weit mehr zum Nationaleinkommen bei als die Industrie.
Die Bolschewiki schafften es in den 30er Jahren, Sowjetrußland zum Kern einer militärischen und industriellen Weltmacht zu entwickeln und durch eine inhumane Entwicklungsdiktatur in die moderne Zeit zu katapultieren; die UdSSR nahm in der Weltindustrieproduktion Ende der 30er Jahre bereits den zweiten Platz nach den USA ein.
Dennoch blieben die psychosozialen und mentalen Strukturen dieses Landes den traditionellen Vorstellungen von zentraler und personalistischer Herrschaft verpflichtet. Die industrielle Modernisierung zog keine Modernisierung des gesellschaftlichen Bewußtseins nach sich, Individualität als Gesellschaftskonzept blieb für viele ein Fremdwort.
Im April 1929 wurde daher auf der 16. Parteikonferenz der VKP/b das von der staatlichen Planungsbehörde Gosplan für den Zeitraum von 1928/29 - 1932/33 angelegte Projekt zur beschleunigten industriellen Modernisierung des Landes verabschiedet. Der Plan selbst war schon Jahre zuvor entworfen und von Stalin eigenhändig korrigiert worden. Die ohnehin überhöhten Planvorgaben hatte Stalin mehrfach angehoben, so daß insgesamt eine alles in allem höchst unrealistische Zielvorgabe festgelegt wurde.
Die Finanzierungsgrundlagen zur Erfüllung des Planes sollten aus eigenen Kräften aufgebracht werden, vor allem durch den nichtäquivalenten Warenaustausch zwischen Stadt und Land, also durch die Investition landwirtschaftlicher Einkünfte in die Industrie. Auch das staatliche Monopol auf den Außenhandel mit Getreide, Gold, Holz, Pelzen und anderen Gütern sowie die Besteuerung der Profiteure der NÖP, der sogenannten Nėpmany, dienten der Finanzierung des ersten Fünfjahrplans.
Die so beschafften Devisen wurden zum Ankauf von technischer Ausrüstung für die in Bau befindlichen Werke genutzt. Die Arbeitsproduktivität sollte durch den massenhaft ausgerufenen "Sozialistischen Wettbewerb", die Bewegung der Bestarbeiter, einen neuen Arbeitsenthusiasmus und die Propagandalosung, nach fünf Jahren erfolgreicher Arbeit in das Reich des Sozialismus eintreten zu können, gesteigert werden.
Ziel des ersten Fünfjahrplans war, eine eigene Schwerindustrie und Energieversorgung aufzubauen, um wirtschaftlich und rüstungstechnisch vollkommen unabhängig vom Westen zu werden. Im Laufe von fünf Jahren gelang es, Industriezweige aufzubauen, die in dieser Form für Rußland neu waren; hierzu gehörten der Fahrzeug- und Traktorenbau, die Luftfahrtindustrie, der Landmaschinenbau und die Petrochemie. Trotz dieser beeindruckenden Leistungen konnten die wichtigsten Planvorgaben zum größten Teil nicht erfüllt werden.
Die ausgegebene Losung, den Fünfjahrplan in vier oder sogar nur drei Jahren zu erfüllen, wie auch der zu Beginn und in der Mitte des Planungszeitraums unternommene Versuch einer gewaltsamen Temposteigerung führten zu enormen Disproportionen, zur Zerstörung der Planmäßigkeit und zu einer drastischen Verlangsamung des Entwicklungstempos. So trug die Landwirtschaft im Jahre 1932 - entgegen Stalins Verlautbarungen - mit einem Anteil von 70% immer noch weit mehr zum Nationaleinkommen bei als die Industrie.
Die Bolschewiki schafften es in den 30er Jahren, Sowjetrußland zum Kern einer militärischen und industriellen Weltmacht zu entwickeln und durch eine inhumane Entwicklungsdiktatur in die moderne Zeit zu katapultieren; die UdSSR nahm in der Weltindustrieproduktion Ende der 30er Jahre bereits den zweiten Platz nach den USA ein.
Dennoch blieben die psychosozialen und mentalen Strukturen dieses Landes den traditionellen Vorstellungen von zentraler und personalistischer Herrschaft verpflichtet. Die industrielle Modernisierung zog keine Modernisierung des gesellschaftlichen Bewußtseins nach sich, Individualität als Gesellschaftskonzept blieb für viele ein Fremdwort.