Literatur, Malerei, Kunst, Theater und Film eröffneten sich nach der Revolution neue kreative Perspektiven. Viele der vormals der künstlerischen Avantgarde zuzurechnenden Künstler begrüßten die Revolution und begriffen die politische Ausnahmesituation, eine neue, gerechtere Gesellschaft aufbauen zu können, auch als kulturelle 'Stunde Null', die vermeintlich unbegrenzte Möglichkeiten für Phantasie und Kreativität zu bieten schien.
Künstler und Literaten unterschiedlichster Provenienz stritten während der 20er Jahre in einer Vielzahl von Gruppierungen und Vereinigungen um ein wahrhaft neues Konzept proletarischer Kultur, die man für die neue Gesellschaft entwickeln wollte. Doch bereits in den ersten Jahren nach der Revolution zeichnen sich auch Restriktionen ab: wer Ideale und Zielsetzungen der Revolution nicht teilte oder sich ideologiekritisch äußerte, wurde durch staatliche Instanzen an der Verbreitung seiner Ideen aktiv gehindert; erste Verfolgungen und Verhaftungen, wie z.B. des Dichters Gumilev, greifen um sich. Dennoch waren die 20er Jahre eine Zeit vielfältigen künstlerischen Experiments, eines Versuchs, Kunst einerseits und gesellschaftliche Bedürfnisse andererseits zu diskutieren und in Einklang zu bringen.
Freizügigkeit im liberalen Sinne existierte in der UdSSR der 20er Jahre jedoch nicht. Bereits von Anfang an steuerte die Partei die Belange von Kunst und Kultur, wobei sie die sogenannte "proletarische Literatur/Kunst" anderen Konzepten gegenüber bevorzugte. Diese Gruppierungen, die in den 20er Jahren kulturpolitisch immer mehr an Gewicht und Einfluß erhalten sollten, präferierten ein recht traditionelles Kunst- und Literaturverständnis, das sich vor allem um "proletarische Inhalte", weniger um ästhetische Innovation bemühte.
Lenin selbst besaß durchaus traditionelle Vorstellungen von Kultur. Seine ästhetischen Vorlieben gründeten in einem konservativen Geschmack, der den Einstellungen des 19. Jahrhunderts, allerdings mit sozialistischen Inhalten, nahekam. Daß Lenin avantgardistische Experimente in Malerei und Literatur suspekt waren, zeigte sich u.a. auch in abfälligen Bemerkungen über die Lyrik Majakovskijs; dem Volkskommissar für Bildung Anatolij Lunačarskij gelang es jedoch bis in die zweite Hälfte der 20er Jahre, immer wieder seine schützende Hand über Künstler zu halten, die nicht mit den Vorstellungen der Partei übereinstimmten.
Die Situation in Kultur und Bildung kann daher für die 20er Jahre als eine Zeit des Aufbruchs und der Neuorientierung angesehen werden. Die Kulturpolitik war insgesamt noch nicht dogmatisch, antikommunistische und auch apolitische Tendenzen in der Kultur wurden jedoch auch bereits schon jetzt ausgegrenzt und bekämpft.
Künstler und Literaten unterschiedlichster Provenienz stritten während der 20er Jahre in einer Vielzahl von Gruppierungen und Vereinigungen um ein wahrhaft neues Konzept proletarischer Kultur, die man für die neue Gesellschaft entwickeln wollte. Doch bereits in den ersten Jahren nach der Revolution zeichnen sich auch Restriktionen ab: wer Ideale und Zielsetzungen der Revolution nicht teilte oder sich ideologiekritisch äußerte, wurde durch staatliche Instanzen an der Verbreitung seiner Ideen aktiv gehindert; erste Verfolgungen und Verhaftungen, wie z.B. des Dichters Gumilev, greifen um sich. Dennoch waren die 20er Jahre eine Zeit vielfältigen künstlerischen Experiments, eines Versuchs, Kunst einerseits und gesellschaftliche Bedürfnisse andererseits zu diskutieren und in Einklang zu bringen.
Freizügigkeit im liberalen Sinne existierte in der UdSSR der 20er Jahre jedoch nicht. Bereits von Anfang an steuerte die Partei die Belange von Kunst und Kultur, wobei sie die sogenannte "proletarische Literatur/Kunst" anderen Konzepten gegenüber bevorzugte. Diese Gruppierungen, die in den 20er Jahren kulturpolitisch immer mehr an Gewicht und Einfluß erhalten sollten, präferierten ein recht traditionelles Kunst- und Literaturverständnis, das sich vor allem um "proletarische Inhalte", weniger um ästhetische Innovation bemühte.
Lenin selbst besaß durchaus traditionelle Vorstellungen von Kultur. Seine ästhetischen Vorlieben gründeten in einem konservativen Geschmack, der den Einstellungen des 19. Jahrhunderts, allerdings mit sozialistischen Inhalten, nahekam. Daß Lenin avantgardistische Experimente in Malerei und Literatur suspekt waren, zeigte sich u.a. auch in abfälligen Bemerkungen über die Lyrik Majakovskijs; dem Volkskommissar für Bildung Anatolij Lunačarskij gelang es jedoch bis in die zweite Hälfte der 20er Jahre, immer wieder seine schützende Hand über Künstler zu halten, die nicht mit den Vorstellungen der Partei übereinstimmten.
Die Situation in Kultur und Bildung kann daher für die 20er Jahre als eine Zeit des Aufbruchs und der Neuorientierung angesehen werden. Die Kulturpolitik war insgesamt noch nicht dogmatisch, antikommunistische und auch apolitische Tendenzen in der Kultur wurden jedoch auch bereits schon jetzt ausgegrenzt und bekämpft.