Choroševskij [Georgij]
Wähle die Werktätigen in den einheimischen Sowjet. Laß keinen Schamanen und Kulaken zu.
1931

Moskau; Leningrad
1931
71,5 * 50 cm
10.000 Ex.
Farblithographie
Plakate, die für einzelne Randregionen der UdSSR angefertigt wurden, trugen oft den örtlichen kulturellen und nationalen Bedingungen Rechnung. Für die Völker des russischen Nordens war der Schaman eine Kultfigur; die Agitation für eine veränderte Haltung zu traditionellen religiösen Inhalten mußte mit großer Vorsicht erfolgen, um keinen entgegengesetzten Effekt zu erzielen. Die Darstellung des Schamanen, und parallel dazu des Großbauern, als Feinde der Ureinwohner erfolgt daher nicht satirisch oder grotesk überspitzt, sie unterstreicht auch nicht soziale Merkmale dieser Personengruppen. Die Figuren werden lediglich visuell von den positiven Protagonisten abgesetzt und einem schwarzen, d.h. negativen Raum zugeordnet.
Agitationskampagnen der frühen 30er Jahre erforderten oft eine generelle Agitation gegen Kulaken (Großbauern), ungeachtet der Tatsache, ob in dem Gebiet überhaupt Kulaken lebten, was im russischen hohen Norden nicht der Fall war.