Moskau
1922
107 * 71 cm
5.000 Ex.
Farblithographie
1922
107 * 71 cm
5.000 Ex.
Farblithographie
Vollständiger Plakattitel: Kopeke für Kopeke von der Bauernschaft gesammelt, daher stammt der Kirchen Schmuck, Silber und Gold. Was steht Ihr wie der schwarze Klerus? Alle müssen den Bauern spenden, die vor Hunger sterben.
Die Hungersnot 1921/22 war in Ausmaß und Folgen unbeschreiblich. Zur Beschaffung von Mitteln richtete der sowjetische Staat sein Augenmerk auf das Vermögen der Russischen Orthodoxen Kirche, die zu bekämpfen ohnehin ein politisches Ziel der Bolschwiki darstellte.
Eine von der Regierung eigens eingerichtete Zentrale Hilfskommission für die Hungernden gab zusammen mit dem Volkskommissariat für Justiz ein spezielles Dekret heraus, nach dem Kirchenschätze zu beschlagnahmen waren und der Erlös den Hungernden zukommen sollte (Februar 1922).
Auf diese Weise wurde der Kirche ein empfindlicher politischer und wirtschaftlicher Schlag versetzt. Um den Erlaß, der auf den Widerstand von Gläubigen und Geistlichen stieß, publik zu machen und zu propagieren, wurde das gezeigte Plakat von D. Mel'nikov angefertigt. Obwohl in Aussage und Duktus antireligiös, ist es jedoch bewußt im Stile einer Ikone ausgeführt. Mit dem Jahr 1922 setzte auch eine intensive antireligiöse Propaganda ein, an der sich vor allem Dmitrij Moor als Autor und Zeichner des "Bezbožnik" (Gottlosen) beteiligte.
Die Hungersnot 1921/22 war in Ausmaß und Folgen unbeschreiblich. Zur Beschaffung von Mitteln richtete der sowjetische Staat sein Augenmerk auf das Vermögen der Russischen Orthodoxen Kirche, die zu bekämpfen ohnehin ein politisches Ziel der Bolschwiki darstellte.
Eine von der Regierung eigens eingerichtete Zentrale Hilfskommission für die Hungernden gab zusammen mit dem Volkskommissariat für Justiz ein spezielles Dekret heraus, nach dem Kirchenschätze zu beschlagnahmen waren und der Erlös den Hungernden zukommen sollte (Februar 1922).
Auf diese Weise wurde der Kirche ein empfindlicher politischer und wirtschaftlicher Schlag versetzt. Um den Erlaß, der auf den Widerstand von Gläubigen und Geistlichen stieß, publik zu machen und zu propagieren, wurde das gezeigte Plakat von D. Mel'nikov angefertigt. Obwohl in Aussage und Duktus antireligiös, ist es jedoch bewußt im Stile einer Ikone ausgeführt. Mit dem Jahr 1922 setzte auch eine intensive antireligiöse Propaganda ein, an der sich vor allem Dmitrij Moor als Autor und Zeichner des "Bezbožnik" (Gottlosen) beteiligte.